In Kopenhagen, sowie auch in anderen Städten Dänemarks gab es Proteste gegen das neue Verschleierungsverbot.

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Kopenhagen – Die dänische Polizei hat die erste Geldstrafe seit dem Inkrafttreten des als "Burka-Verbot" bekannten Verschleierungsverbotes verhängt. BeamtInnen trafen eine 28-jährige Frau in einem Einkaufszentrum in Hørsholm bei Kopenhagen mit einem das Gesicht verhüllenden Nikab an, meldete die Nachrichtenagentur Ritzau am Freitag. Die Frau bekomme per Post eine Strafe über 1.000 Kronen (134,20 Euro) zugestellt.

Vor dem Eintreffen der Polizei hatte es den Angaben zufolge zwischen der 28-Jährigen und einer anderen Frau Streit gegeben. Videoaufnahmen sollen nun klären helfen, ob die andere Frau ihr den Nikab absichtlich herunterriss. Gegen beide wird wegen Störung der öffentlichen Ordnung ermittelt, wie Ritzau weiter berichtete.

Auch falsche Bärte betroffen

Das Burka-Verbot war am Mittwoch in Kraft getreten, in einigen Städten Dänemarks gab es dagegen Proteste. Das Verbot betrifft neben Ganzkörper- und Gesichtsschleiern wie Burkas und Nikabs auch Sturmhauben, Ski- oder andere gesichtsbedeckende Masken sowie falsche Bärte.

Nicht unter das Verbot fallen Winterbekleidung wie Schals sowie Kostüme und Masken zum Karneval oder zu Halloween. Kritiker bemängeln, die Regeln des Verbots seien nicht ausreichend ausgearbeitet. Eine Studie aus dem Jahr 2010 hatte ergeben, dass ein Burka-Verbot bis zu 200 Frauen in Dänemark treffen könnte, die sich voll verschleierten. Dänemark hat etwa 5,7 Millionen EinwohnerInnen. (APA, red, 3.8.2018)