Die Zeit von Linux ist in der niedersächsischen Regierung vorbei.

Foto: apa/afp/gerard julien

Die Finanzverwaltung in Niedersachsen nutzte zunächst Solaris, Mitte der 2000er entschied man sich zum Umstieg auf Linux. Nun hat man sich wieder umentschieden – 12.000 Arbeitsrechner an 70 Standorten sollen auf eine aktuelle Windows-Version wechseln. Bisher kam auf den betreffenden Systemen die Linux-Distribution openSUSE zum Einsatz.

Nicht im Detail geplant

Begründet wird der Wechsel damit, dass die Linux-Version nicht mehr unterstützt wird, weswegen ein Update zu hohen Mehrkosten geführt hätte. Wie heise.de berichtet, soll die Umstellung 2019 starten und in dem Jahr zumindest 5,9 Millionen Euro kosten. In den darauffolgenden Jahren rechnet man mit sieben Millionen Euro. Allerdings soll die Planung noch sehr vage sein: Das Finanzministerium hat noch nicht angegeben, welche Kosten in bestimmten Zeiträumen zu erwarten sind, wie das bei Großprojekten normalerweise üblich ist.

Rein politische Entscheidung

Heise merkt an, dass es eine rein politische Entscheidung gewesen ist, auf Windows zu wechseln. So konnte das Tech-Magazin nicht herausfinden, wie informiert die neue niedersächsische Regierung (SPD und CDU) während der Koalitionsverhandlungen 2017 war oder wer überhaupt den Plan als erstes vorschlug. Zusätzlich wisse das Finanzministerium nicht, wie hoch die Kosten sind, die aktuell durch Linux verursacht werden – der Aufwand sei zu hoch, um das zu ermitteln, so die Begründung. Somit ist es auch nicht möglich, zu belegen, ob der Wechsel auf Windows wirklich Kosten einsparen wird. (red, 4.8.2018)