In der Stadt Mashhad stellt sich ein Kleriker den Demonstranten.

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Teheran – Die Proteste im Iran reißen nicht ab und stellen die Regierung von Präsident Hassan Rohani zunehmend vor Probleme. Auch am Wochenende gingen mehrere Hundert Menschen auf die Straße, um gegen die wirtschaftliche Entwicklung im Iran zu demonstrieren, mindestens ein Demonstrant wurde getötet.

Viele Iraner sind unzufrieden damit, dass auch drei Jahre nach Abschluss des Wiener Atomdeals noch immer keine Verbesserung ihrer Lebensbedingungen eingetreten ist. Allerdings wenden sich die Proteste zunehmend auch gegen das System insgesamt.

"Tod dem Diktator"

So zeigen Videos, die in sozialen Medien verbreitet wurden, etwa Demonstranten, die in Teheran, Isfahan, Mashhad und Shiraz Lieder gegen das Regime singen. Bei Versammlungen in Teheran soll auch "Tod dem Diktator" gerufen worden sein. Zudem warfen rund 500 Demonstranten am Freitagabend Steine auf eine religiöse Schule in der Nähe der iranischen Hauptstadt. Sicherheitskräfte hinderten sie daran, in der Bildungseinrichtung auch Feuer zu legen.

Das genaue Ausmaß der Proteste ist schwer zu beziffern, Informationen gibt es vor allem in sozialen Medien. Die iranische Regierung selbst räumt zwar ein, dass es zu Demonstrationen komme, bezeichnet diese aber als "kleinere Versammlungen".

Manöver vorgezogen

Im Inland unter Druck, hat das iranische Regime derweil seine militärischen Drohgebärden verstärkt. Wie am Sonntag bekannt wurde, hat Teheran seine jährlichen Manöver im Persischen Golf früher als geplant schon vergangene Woche abgehalten. Die staatliche Nachrichtenagentur Irna teilte mit, es sei darum gegangen, "möglichen Bedrohungen entgegenzutreten". Die US-Armee bestätigte, sie habe Manöver wahrgenommen. Diese hätten sich auch bis an die Meeresstraße von Hormus erstreckt, deren Sperre für den Fall eines Angriffs auf den Iran befürchtet wird. (red, 5.8.2018)