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Telefonieren wird immer unbeliebter. 2011, als Maria Fekter (im Bild) Finanzministerin war, telefonierten noch deutlich mehr Menschen

Foto: dapd/Zak

Man ist gerade in der U-Bahn, arbeitet oder steht im Supermarkt – und dann klingelt das Telefon. Vielen Menschen sind Sprachanrufe lästig geworden. Vor allem, weil es mittlerweile eine Vielzahl von Alternativen zum klassischen Telefonat gibt. Während man SMS noch kurz hielt, erlauben Whatsapp und andere Messenger ganze Wortschwelle. "2017 sank erstmals die Anzahl an Telefonaten in Großbritannien", schreibt der Guardian. Mit Blick auf Österreich lässt sich das allerdings nicht bestätigen.

Mehr Gesprächsminuten als zuvor

So zeigt der Jahresbericht der Telekom-Behörde RTR, dass die Anzahl an Gesprächsminuten heuer sogar wieder gestiegen ist. Insgesamt verbrachten die Österreicher im vergangenen Jahr 23,739 Milliarden Minuten am Telefon. Das ist ein Plus von zwei Prozent im Vergleich zu 2017. Verantwortlich für den Turbo ist der Mobilfunk, das Festnetz verschwindet zusehends.

Keine Daten nach Altersgruppen

Allerdings fehlen konkrete Daten zur Nutzung von verschiedenen Telekommunikationsformen nach Altersstufen. Die Plattform Safer Internet veröffentlicht jedes Jahr Daten zur Social Media-Nutzung von Jugendlichen. 2018 war zu sehen, dass Whatsapp mit 85 Prozent die klar am meisten genutzte Plattform ist. Mit 30 Prozent ist aber auch Skype nach wie vor beliebt – Jugendliche nutzen den Dienst vor allem, um gemeinsam Games zu spielen, heißt es.

Foto: Safer Internet

Wie nah das am "klassischen" Telefonat ist, lässt sich schwer beurteilen. Ein Trend ist etwa das Verschicken von Sprachnachrichten per Whatsapp; also eine asynchrone Form der Sprachmitteilungen – bei der jedoch weiterhin gern die Stimme des Gegenübers gehört wird. Es zeigt sich wohl die paradoxe Situation, dass gerade durch die permanente vermeintliche Verfügbarkeit von Nutzern dank Smartphone eine Scheu besteht, diese anzurufen – denn es könnte ja eben doch nicht passen. (red, 6.8.2018)