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Felix Auböck bleibt, wie schon bei der Schwimm-WM im Vorjahr, über die 800 m Kraul ohne Medaille.

Foto: AP Photo/Darko Bandic

Glasgow – Der Tiroler Bernhard Reitshammer hat am Dienstag bei den Langbahn-Europameisterschaften in Glasgow mit zwei österreichischen Rekorden und Platz 13 über 50 m Brust positiv überrascht. Im Vorlauf am Vormittag hatte er seine am 20. April fixierte OSV-Bestmarke um 1/100 auf 27,66 Sekunden gedrückt, im Semifinale verbesserte er sich um weitere 19/100 auf 27,47. Felix Auböck kam über 800 m Kraul in 7:55,56 Minuten nur auf Rang zwölf, den Endlauf der Top acht verpasste er um 1,62 Sekunden.

Ende Juli bei den Kapfenberger Staatsmeisterschaften war Reitshammer mit fünf Einzel-Titeln erfolgreichster Teilnehmer gewesen, diesen Schwung nahm er mit. Nach zuvor guten Leistungen erfüllte er sich im Brustsprint den Traum vom Semifinale. Da wurde er dann neben Größen wie Adam Peaty vorgestellt. "Nervös war ich am Nachmittag auf jeden Fall. Aber ich glaube, 99 Prozent der Leute im Semifinale sind nervös. Da kann man sich nicht daran gewöhnen."

Unmittelbar vor dem Endlauf war die Nervosität weg, Reitshammer erwischte ein sehr gutes Rennen. "Der Anschlag war nicht das Beste, da wären noch ein paar Hundertstel gegangen." Linz-Coach Marco Wolf am Beckenrand war jedenfalls sichtlich zufrieden, das Semifinale wäre auch bei besserem Finish mit drei Zehntel zum Achtplatzierten auch zu weit entfernt gewesen. "Beim nächsten Mal ist das machbar", sagte Reitshammer mutig. "Für heute ist es perfekt."

Dabei trainiert Reitshammer fast nie in der Brustlage. "Nur manchmal ein bisschen Technik, hauptsächlich Rücken oder Kraul", verblüffte der 24-Jährige. "Als ich vor ein paar Jahren mehr auf Brust trainiert habe, bin ich da langsamer geworden. Das ergibt zwar keinen Sinn, aber so funktioniert es sehr gut." Die Brustlage braucht der Kurzbahn-EM-Sechste 2017 über 100 m Lagen eben für seine Lagen-Ambitionen. Diese hat er in Glasgow noch zurückgesteckt.

Denn so gut er auf dem 100er auf der Kurzbahn schon ist, die 200-m-Distanz als kürzeste über die Lagen auf der Langbahn ist er noch nie geschwommen. "Und bevor wir das hier bei der EM probieren, es danebengeht und es sich im Kopf festsetzt, haben wir es nicht gemacht." Ab der nächsten Saison geht Reitshammer mehr auf Lagen. "Das Ziel ist, auf 200 oder 100 m Rücken oder auf 200 m Lagen das Olympia-Limit zu schwimmen."

Für Auböck bestätigte sich die Einschätzung nach den Erfahrungen von Rang vier über 400 m Kraul, dass es ein harter Vorlauf würde. Der Student hielt zunächst mit dem neben ihm geschwommenen Italiener Gregorio Paltrinieri mit und war bei der 400-m-Marke nur 8/100 hinter der Topmarke, fiel dann aber sukzessive zurück.

Auböck mit Fehler im Training

"Die sind dann negativ darauf geschwommen (2. Hälfte schneller als 1., Anm.) und ich bin dann weggebrochen", analysierte Auböck das Rennen. "Ich habe probiert mitzuschwimmen und es ging auch relativ gut. Aber nur, bis die bei 400 m gesagt haben, jetzt beginnen wir. Es tut richtig weh für den Kopf, dass du siehst, die ziehen weg und du bist bei der Hälfte erst." Er habe den Rückstand aber im Rahmen gehalten. Die Vermutung eines Fehlers im Training sah er bestätigt.

Der WM-Sechste über diese Strecke vom Vorjahr hat nun noch am Donnerstag in der Kraullage einen Einsatz in der österreichischen Lagen-Staffel. Am Dienstag war die OSV-Damen-Staffel über 4 x 200 m Kraul im Einsatz und belegte unter zwölf Teams in 8:10,94 Min. Rang zehn. Das Finale war für Marlene Kahler, Lena Kreundl, Lena Opatril und Cornelia Pammer doch 5,11 Sek. entfernt. "Ich denke trotzdem, dass es ein gutes Rennen, eine gute Staffel war", sagte Kreundl.

Während Kahler ihren Einsatz nicht als Vorbereitung auf ihren 400-m-Vorlauf am Donnerstag sehen wollte – "Das ist eine eigene Schublade" -, war Pammer als Ersatz für die erkrankte Claudia Hufnagl im Einsatz. Die 18-Jährige verzichtete dafür auf ein Antreten über 200 m Lagen unmittelbar davor. Lagenspezialist Patrick Staber wiederum schwamm über 200 m Rücken in Vorbereitung auf 400 m Lagen, war nach seinen 2:05,51 Min. (35.) aber ein wenig ratlos.

Neben Reitshammer waren noch drei weitere OSV-Aktive im Brustsprint-Einsatz. Christopher Rothbauer verpasste in 28,09 Sek. seine Bestzeit nur um 5/100 und das Semifinale um 35/100. Vier Plätze hinter seinem Trainingskollegen landete Valentin Bayer in 28,33 auf Rang 31, er hatte seine Topmarke bei der Durchgangsmarke im 100-m-Vorlauf fixiert. Johannes Dietrich schließlich kam in 29,49 auf Position 48. (APA, red, 7.8.2018)