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US-Truppen nahe eines Stützpunktes in Afghanistan.

Foto: REUTERS/Omar Sobhani

Kabul – Bei US-Luftangriffen auf die Taliban in Afghanistan sind offenbar versehentlich afghanische Polizeistellungen getroffen und mehrere Polizisten getötet worden. Das afghanische Innenministerium bestätigte am Dienstag, dass bei Luftangriffen im Osten des Landes in der Nacht neun Polizisten getötet und 14 weitere verletzt wurden. Die Luftangriffe seien von "ausländischen Kräften" ausgeführt worden.

In der Nacht auf Dienstag habe es stundenlang heftige Kämpfe mit aufständischen Taliban-Kämpfern gegeben, die afghanischen Sicherheitskräfte haben dabei Luftunterstützung angefordert, sagte Ministeriumssprecher Nasrat Rahimi. "Leider haben ausländische Kräfte fälschlicherweise Stellungen bombardiert", fügte er hinzu. Auch die radikalislamischen Taliban sollen dabei schwere Verluste erlitten haben.

Nato bestätigt Luftangriffe

Provinzratschef Hamidullah Hamid sagte der Nachrichtenagentur AFP, dass "ausländische Kräfte" versehentlich zwei Kontrollpunkte der Polizei bombardiert und "etwa 15 Polizisten" getötet haben. Die Nato-Mission "Resolute Support" bestätigte US-Luftangriffe in der Gegend, nannte jedoch keine Opferzahlen. "Wir untersuchen die Angelegenheit", sagte ein Nato-Sprecher.

Das US-Militär fliegt als einzige Streitmacht Luftangriffe in Afghanistan. Daneben greift auch die afghanische Luftwaffe teilweise aus der Luft an. Etwa 14.000 US-Bodentruppen sind in Afghanistan stationiert. Sie machen den Großteil der Nato-Mission am Hindukusch aus. (APA, 7.8.2018)