Rom – Italien weitet die Unterstützung der libyschen Küstenwache aus und tritt dem Bürgerkriegsland zwölf Schiffe ab. Nach dem Senat segnete am Montagabend auch die Abgeordnetenkammer in Rom den Plan der populistischen Regierung ab, die in der Migrationsfrage eine harte Haltung eingenommen hat.

Die Libyer bekommen zehn Patrouillenboote von der italienischen Küstenwache sowie zwei größere Schiffe von der Finanzpolizei. Einige sollen bereits Ende des Monats einsatzbereit sein, berichtete die Nachrichtenagentur ANSA.

Scharfe Kritik an libyscher Küstenwache

Italien unterstützt die libysche Küstenwache bereits seit vergangenem Sommer stärker. Vorangebracht hatte dies die sozialdemokratische Vorgängerregierung angesichts der zahlreichen Ankünfte geretteter Migranten an den Küsten des Landes. Seitdem kommen deutlich weniger Menschen in Italien an, die von Libyen aus auf Booten die gefährliche Überfahrt nach Europa wagen.

Italien und auch die EU, die die libysche Küstenwache und Marine ausbildet, werden für ihr Engagement in dem Bürgerkriegsland immer wieder scharf kritisiert. In diesem Jahr hat die libysche Küstenwache bereits mehr als 12.000 Bootsflüchtlinge zurück in das Land gebracht, wo ihnen in Gefangenenlagern Gewalt und sogar Folter drohen. Immer wieder werfen Hilfsorganisationen der libyschen Küstenwache rücksichtsloses und gewalttätiges Verhalten bei Rettungseinsätzen im Mittelmeer vor. (APA, dpa, 7.8.2018)