Die in Ungarn regierende rechtspopulistische Partei Fidesz wirft Reporter ohne Grenzen vor, Teil des "Pro-Einwanderungs-Netzes" zu sein, das der aus Ungarn stammende US-Milliardär George Soros betreibe, DER STANDARD berichtete.

"Die Anschuldigungen Fideszs sind Teil einer gezielten Verleumdungskampagne, die Fidesz schon seit längerem gegen zahlreiche NGOs führt. Die österreichische Sektion von Reporter ohne Grenzen hat nie Geld von George Soros oder ihm nahestehenden Organisationen erhalten", sagt dazu Rubina Möhring, Präsidentin von Reporter ohne Grenzen Österreich.

Fidesz hatte wie berichtet behauptet, Reporter ohne Grenzen sei Teil des von George Soros finanzierten "Pro-Einwanderungs-Netzes" und versuche sich in ungarische Medienpolitik einzumischen. Soros ist schon länger Ziel von antisemitischen Attacken durch die Partei von Viktor Orbán. Der Angriff auf Reporter ohne Grenzen sie nach einer Stellungnahme von Reporter ohne Grenzen erfolgt, in der die Übernahme des regierungskritischen Senders Hir TV durch einen Freund von Premier Orbán beanstandet wurde.

"Das ist der gezielte Versuch von Einschüchterung unabhängiger NGOs", sagt Rubina Möhring, Kritik an politischen Vorgängen müsse in einer Demokratie möglich sein. "Wie empfindlich Orbán darauf reagiert, zeigt seine autokratischen Züge", so Möhring und betont, dass die österreichische Sektion keine Finanzierung von Soros erhalte oder erhalten habe. (red, 7.8.2018)