Bild nicht mehr verfügbar.

Die italienische Großbank erwirtschaftet im ersten Halbjahr wieder einen Gewinn. Die Unicredit will auch in Zukunft zu den wichtigsten "grenzübergreifenden Häusern" in Europa zählen.

Foto: Reuters / Stefano Rellandini

"Die Restrukturierung und Rationalisierung der Bank Austria ist endgültig abgeschlossen." Dies erklärte der Chef von Unicredit, Jean Pierre Mustier, anlässlich der Präsentation der Halbjahresergebnisse in Mailand. Auch die in den letzten zwei Jahren seit seinem Amtsantritt (Juni 2016) realisierten Beteiligungsveräußerungen seien abgeschlossen, es stünden keine weiteren Verkäufe von operativen Beteiligungen bevor.

Die Bank-Austria-Mutter hat sich inzwischen von der Beteiligung am Pfandhaus Monte di Pietà, dem Anteil am Windenergieunternehmen ERG, der polnischen Bank Pekao und dem Vermögensverwalter Pioneer getrennt. Zu dem Bankenversicherungsabkommen mit dem Versicherer Generali in osteuropäischen Ländern wollte er keine Details bekanntgeben.

Mehr Staatsanleihen

Unicredit hatte Ende Juni 44,6 Milliarden Euro Staatsanleihen im Portfolio. Seit März hat sich deren Bestand um 2,6 Milliarden erhöht. Der Bankenchef zeigte sich auf die Frage, ob eine mögliche Zunahme des Spreads (Zinsdifferenz zwischen deutschen und italienischen Staatsanleihen) nicht zu einem Problem werden könnte, gelassen. "Ich habe großes Vertrauen in die italienische Wirtschaftsentwicklung, wir können einen Anstieg des Spreads durchaus verkraften."

Eine Allianz zwischen der französischen Société Générale (SocGen) und der italienischen Unicredit steht derzeit noch nicht im Raum. "Vor dem Abschluss unseres Geschäftsplanes 2019 denken wir nicht über Mergers nach", so Mustier. Er bestätigte jedoch, auch in Zukunft zu den wichtigsten grenzübergreifenden Häusern in Europa zählen zu wollen.

Die Bank-Austria-Mutter schreibt wieder Gewinn. Dieser lag im ersten Halbjahr 2018 mit knapp über einer Milliarden Euro über den Erwartungen der Analysten. In den Monaten April bis Juni 2018 fielen die operativen Kosten um rund 200 Millionen Euro geringer aus als im Vorjahreszeitraum. Für Kreditausfälle musste die Bank 157 Millionen Euro weniger zurückstellen. Bei Investoren kamen die Resultate gut an. Der Aktienkurs stieg am Vormittag um zwei Prozent auf 14,67 Euro. (Thesy Kness-Bastaroli aus Mailand, 8.8.2018)