Der Anschlagsversuch auf Nicolas Maduro (Bild) schlug fehl.

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Caracas – Das Oberste Gericht Venezuelas hat die Festnahme des Oppositionspolitikers Julio Borges angeordnet. Das Gericht verlangte laut einer Mitteilung vom Mittwoch die "sofortige Festnahme" des Abgeordneten wegen Mordes. Die Justiz wirft dem im Exil lebenden früheren Parlamentspräsidenten vor, maßgeblich in den mutmaßlichen Anschlagsversuch auf Präsident Nicolas Maduro verwickelt gewesen zu sein.

Maduro selbst hatte zuvor Borges sowie den Oppositionsabgeordneten Juan Requesens beschuldigt, zusammen mit dem Nachbarland Kolumbien seine Ermordung geplant zu haben. Sie seien dabei finanziell von Unbekannten aus dem US-Bundesstaat Florida unterstützt worden. Die Aussagen aller festgenommenen Verdächtigen würden zu Borges führen, der "in einer Villa in Bogota wohnt, beschützt von der scheidenden Regierung Kolumbiens", sagte Maduro.

Drohnen explodiert

Venezuelas umstrittener Präsident war am Samstag nach eigenen Angaben während einer Militärzeremonie in Caracas einem Mordanschlag entgangen. Zwei mit Sprengstoff beladene Drohnen seien in der Nähe des Staatschefs explodiert. Sieben Mitglieder der Nationalgarde wurden der Regierung zufolge verletzt, drei von ihnen schweben demnach in Lebensgefahr. Maduro blieb unversehrt.

Borges hatte am Dienstag in Bogota der Amtseinführung des neuen kolumbianischen Präsidenten Ivan Duque beigewohnt. Der Oppositionspolitiker warf Maduro vor, einen Anschlag inszeniert zu haben. Es handle sich um eine "Farce".

Borges ist einer der bekanntesten Köpfe der venezolanischen Opposition und ein Mitglied der Partei Primero Justicia (PJ) des ehemaligen Präsidentschaftskandidaten Henrique Capriles. Das von der Opposition dominierte, de facto entmachtete Parlament fordert eine unabhängige Untersuchung der Drohnenexplosionen. (APA, 8.8.2018)