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Whatsapp will zitierte Nachrichten seiner User nicht verifizieren – das wäre ein Sicherheitsrisiko

Foto: Reuters/Ruvic

Sicherheitsforscher haben einen Weg entdeckt, Nachrichten beim beliebten Messenger Whatsapp zu manipulieren. Sie konnten in einer gehackten Version des Dienstes Zitate verändern und so den Eindruck erwecken, andere User hätten zuvor bestimmte Chatnachrichten verschickt.

In Whatsapp ist es möglich, einzelne Nachrichten zu markieren und konkret auf diese zu antworten. Die ausgewählten Sätze werden dann über dem eigenen Text angezeigt. Hier setzte die Manipulation durch die Sicherheitsforscher der Firma Check Point Software Technologies ein.

Whatsapp sieht kein Problem

Whatsapp gab an, dass es sich um keinen Fehler handle, sondern um das Äquivalent dazu, bei der Antwort "ein erhaltenes E-Mail zu verändern". Eine Verifizierung aller Zitate sei wegen des Aufwandes nicht möglich, außerdem würde das den Datenschutz absenken.

Angesichts der aktuellen Probleme von Whatsapp ist die Causa jedoch heikel. So wird der Dienst in Indien genutzt, um Gewalt zu schüren. Hetzer verbreiten dort Falschmeldungen, oftmals ist Lynchjustiz die Folge. Durch manipulierte Zitate könnten vertrauenswürdigen Personen falsche Aussagen in den Mund gelegt werden, analysiert die New York Times.

Theoretische Debatte

"Die Öffentlichkeit vertraut darauf, dass Nachrichten bei Whatsapp integer sind", sagt Sicherheitsforscher Oded Vanunu, der mit seinem Team die Lücke entdeckt hat. Weder Whatsapp noch Check Point konnten bislang feststellen, dass die Manipulation tatsächlich missbraucht wird. Die Debatte dürfte derzeit also theoretischer Natur sein. (red, 8.8.2018)