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Marko Arnautovic will diese Saison öfter für die Hammers netzen als vergangene.

Foto: Reuters/Adam Holt

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Trainer Manuel Pellegrini will die Löcher in der Defensive stopfen.

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London – West Ham United hat erneut kräftig investiert und geht wieder mit großen Hoffnungen in die neue Saison. Marko Arnautovic wurde im Sommer als Rekordeinkauf der Hammers abgelöst, mit Manuel Pellegrini wurde dem Wiener ein neuer Chef vorgesetzt. Der frühere Trainer von Real Madrid soll West Ham wieder dahin bringen, wo sich der Klub selbst sieht: im vorderen Tabellenfeld der Premier League.

"Als ich in der vergangenen Saison gekommen bin, habe ich die Top Ten als Ziel ausgegeben, und wir lagen klar unter den Erwartungen. Jetzt sage ich einmal nichts dazu", betonte Arnautovic wenige Tage vor dem Anpfiff der neuen Saison. Der Start hat es für den Verein aus Nordlondon gleich in sich: Am Sonntag gastiert West Ham an der Anfield Road. "Auswärts gegen Liverpool wird es schwer. Aber es wird zeigen, wo wir stehen", so Arnautovic auf der Klub-Homepage.

Problembehaftete Saison

Rang 13 war es am Ende einer Saison 2017/18, in der West Ham zwei Trainer verbrauchte, in Abstiegsgefahr kam und sich mit Fanprotesten auseinandersetzen musste. Für den von Slaven Bilic geholten Arnautovic war es freilich ein Jahr, in dem er sich zum Liebling der Anhängerschaft mauserte. Nach einer torlosen Phase zu Beginn der Saison als Fehlkauf abgestempelt, überzeugte Österreichs Teamspieler unter Bilic-Nachfolger David Moyes und in neuer Rolle als Freigeist im Sturmzentrum.

Spieler der Saison

Nach elf Toren bei 31 Liga-Einsätzen wurde Arnautovic vereinsintern zum Spieler der Saison gewählt. Aufgefallen sind die Qualitäten des 29-Jährigen auch anderorts. So soll sein ehemaliger Coach bei Inter Mailand, der nunmehrige ManUnited-Trainer Jose Mourinho, Interesse am Österreicher bekundet haben. West Ham reagierte, setzte die Ablösesumme für den noch bis 2022 an den Klub gebundenen Angreifer laut Medienberichten auf zumindest 60 Millionen Pfund (67,05 Millionen Euro) fest. Manchester wollte angeblich nicht mehr als 35 Millionen Pfund zahlen.

Wilshere, Anderson, Jarmolenko

Selbst griff West Ham wieder tief in die Tasche. Rund 100 Millionen Euro wurden auf dem Transfermarkt investiert. Es wurden namhafte Spieler geholt. So kam das einstige englische Wunderkind Jack Wilshere (26) ablösefrei und soll das Mittelfeld verstärken. In der Offensive besserte West Ham mit dem brasilianischen Spielgestalter Felipe Anderson (von Lazio Rom) und dem ukrainischen Stürmerstar Andrij Jarmolenko (von Borussia Dortmund) nach. Für Anderson wurden kolportierte 38 Millionen Euro überwiesen, zehn mehr als im Vorjahr für Arnautovic.

Fünf Tore in sieben Testspielen

"Wir hatten ein gutes Transferfenster, es gibt Konkurrenz auf jeder Position", sagte "MA7" zu den Neuen. An seinem Status hat sich freilich nichts geändert. Der Österreicher gilt aufgrund seiner vergangenen Saison als gesetzt und wusste auch in der Vorbereitung mit fünf Toren in sieben Spielen zu gefallen. Im Test gegen Ipswich Town übernahm er nach der Auswechslung von Mark Noble auch die Kapitänsschleife, was seinen Status im Team untermauert.

Schießbude

Pellegrini will vor allem die Defensive stabilisieren. In der vergangenen Saison kassierten die Hammers gemeinsam mit Absteiger Stoke City mit 68 die meisten Gegentore. Erfahrung bringt der 64-jährige Chilene zur Genüge mit. Nach Real arbeitete er auch bei Manchester City. Zuletzt war Pellegrini in China engagiert.

In der Offensive war auch in den Tagen vor dem Ligastart unklar, auf welches System Pellegrini setzt. Anstelle von Arnautovic könnte Javier Hernandez als Solospitze starten, der Wiener dann hinter ihm oder an der linken Flanke agieren. Auch ein mexikanisch-österreichischer Zweiersturm ist denkbar. Arnautovic hat sich sein persönliches Ziel wie folgt gesteckt: "Ich hoffe, dass ich meine elf Tore übertreffen kann, und will im ersten Spiel damit starten. Ich bin fit und hungrig auf die neue Saison." (APA, 8.8.2018)