Es sei nicht ersichtlich, wie Sexroboter dazu beitragen würden, die Gesundheit von Versicherten zu erhalten, wiederherzustellen oder zu verbessern.

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Die deutsche Regierung setzt große Hoffnungen in Künstliche Intelligenz. Sexroboter als medizinisches Therapiegerät auf Kassenrezept lehnt sie aber ab. "Die Krankenversicherung als Solidargemeinschaft hat die Aufgabe, die Gesundheit der Versicherten zu erhalten, wiederherzustellen oder ihren Gesundheitsstand zu verbessern", lautete die Antwort des Forschungsministeriums auf eine Anfrage der FDP.

"Es ist nicht ersichtlich, wie sogenannte Sexroboter zur Erfüllung dieser Aufgabenstellung beitragen könnten", schrieb das Ministerium. Die FDP-Fraktion im Deutschen Bundestag hatte wissen wollen, ob Sexroboter von Ärzten als "medizinisches Therapiegerät" verschrieben werden können und ob Krankenkassen dann die Behandlung erstatten würden.

Eckpunktepapier für eine KI-Strategie

In der Anfrage hatte die FDP-Fraktion eine Reihe von Fragen zur Strategie der Regierung zur Künstlichen Intelligenz (KI) gestellt. Das Kabinett hatte Mitte Juli ein Eckpunktepapier für eine KI-Strategie verabschiedet und darin das Ziel festgehalten, Deutschland "zum weltweit führenden Standort für KI" zu machen.

Der technologiepolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Mario Brandenburg, warf der deutschen Regierung am Mittwoch vor, bei dem Thema "visionslos" zu sein und auf viele Fragen keine Antwort zu haben. "Die Bundesregierung verschläft einmal mehr die Zukunft", meinte Brandenburg. (APA/AFP, 8.8.2018)