Forschende der Universität Basel und des Universitätsspitals Basel haben einen Stoff entdeckt, der als Biomarker die Früherkennung neurodegenerativer Krankheiten wie Alzheimer oder Parkinson unterstützen könnte. Dabei geht es um einen Botenstoff namens FGF21, der bei Störungen in den "Kraftwerken der Zelle" (Mitochondrien) ausgeschüttet wird. Das teilten die Neuropathologen nun im Fachblatt "Cell Reports" mit.

Die normale Funktionsweise der menschlichen Zellen basiert auf dem koordinierten Zusammenspiel verschiedener Zellorganellen. Ist diese Kommunikation zwischen den Organellen gestört, wird in vielen Fällen eine für das Überleben der Zellen wichtige Stressantwort aktiviert. Chronischer Zellstress in Nervenzellen wiederum gilt als Angelpunkt neurodegenerativer Erkrankungen.

Wie die Wissenschafter um Stephan Frank berichten, konnten sie FGF21 in Tiermodellen neurodegenerativer Erkrankungen nachweisen. Und zwar zu einem Zeitpunkt, bevor die Nervenzellen absterben.

Weitere Studien

FGF21 könnte sich somit als Biomarker für die Früherkennung von Krankheitsbildern wie der Alzheimer-Demenz oder der Parkinson-Erkrankung eignen. Weitere Studien hierzu sind notwendig, da der Botenstoff auch durch andere Gewebe und Organe produziert werden kann, etwa durch Fettgewebe und Leber. Ein robuster Biomarker wäre eine wichtige Voraussetzung für die Entwicklung kausaler, gegen chronischen Zellstress gerichteter Therapieansätze.

Zwar ließe sich mit diesem Biomarker nicht unterscheiden, um welche neurodegenerative Krankheit es sich handle, da mehrere Erkrankungen mit chronischem Zellstress zusammenhängen, schrieben die Forscher im Fachartikel. Jedoch könnte er dereinst für Vorsorgeuntersuchungen dienen und auf einen ersten Verdacht hinweisen. (red, 9.8.2018)