Istanbul/Wien – Wenn der LASK am Donnerstag in der Europa-League-Quali bei Besiktas Istanbul gastiert, wird Veli Kavlak auf der Tribüne Platz nehmen. Der seit 2015 mit einer Schulterverletzung kämpfende Wiener wird dies nicht mehr als Profi des türkischen Fußball-Spitzenklubs tun. Sein Vertrag wurde vor wenigen Tagen vereinseitig aufgelöst. Kavlak hat dennoch die Hoffnung, wieder aufs Feld zurückkehren zu können.

Siebenter Eingriff

Am 29. August wird sich Kavlak in Salzburg erneut an seiner Schulter operieren lassen. Es ist der siebente Eingriff in den vergangenen drei Jahren. Wegen eines wohl schon 2012 erlittenen Bizepssehnenrisses spielte Kavlak jahrelang mit großen Schmerzen, ab April 2015 war er dann fast nur noch zum Zuschauen gezwungen. Der letzte Einsatz in der türkischen Süper Lig datiert vom Februar 2016, damals agierte er eine Minute lang als Wechselspieler.

Besiktas zog nun die Konsequenz und kündigte den ursprünglich noch bis 2019 laufenden Kontrakt mit dem Ex-Rapidler. Seit 2011 stand Kavlak bei den "Schwarzen Adlern" unter Vertrag. "Es war eine unglaubliche Zeit. Aber jetzt werde ich mich auf etwas Neues einstellen", so der 29-Jährige im Gespräch mit der APA. An die Art und Weise seiner Trennung vom Klub will der ehemalige Besiktas-Kapitän keine großen Gedanken mehr verschwenden – auch aufgrund nicht immer der Wahrheit entsprechender Berichte in türkischen Medien.

Arztbesuche statt Urlaub

"Für mich ist die Gesundheit am wichtigsten, alles andere sind Nebengeräusche", erklärte Kavlak. In seinem Urlaub sei er zu Ärzten "auf der ganzen Welt gefahren. In die USA, Italien, die Türkei, Deutschland und Österreich". Hoffnung machte ein Mediziner aus Salzburg. Spezialist Herbert Resch entdeckte einen gerissenen Muskel im Schulterbereich. Dieser sei auch auf alten MRT-Bildern erkennbar.

"Es macht mir richtig Hoffnung. Auch wenn ich nicht weiß, warum das bisher nicht aufgefallen ist", sagte Kavlak. Am 29. August wird sich der 31-fache österreichische Teamspieler in Salzburg erneut einem Eingriff unterziehen. Drei, vier Monate wird die Regeneration dauern. Danach will Kavlak den nächsten Comeback-Versuch starten.

"Natürlich wird der LASK ernst genommen"

Vorerst bliebt nur die Rolle als Zuschauer. Dass der LASK als Außenseiter am Bosporus gastiert, sei unbestritten. "Besiktas ist klarer Favorit, aber im Fußball gibt es immer eine Chance", meinte Kavlak zwar, wusste aber auch zu berichten, dass die Hausherren schon gut in Schuss seien. "Von der Qualität und dem Tempo, was ich gesehen habe, war das schon richtig weit", sagte der Wiener mit Blick auf die Partien gegen den Färöer-Vertreter B36 Torshavn in der zweiten Qualifikationsrunde. 6:0 und 2:0 endeten die Duelle für Besiktas.

Der 42.000 Zuschauer fassende Vodafone Park wird laut Kavlak jedenfalls gut besucht sein. Dass Besiktas den Gegner auf die leichte Schulter nimmt, sei nicht zu erwarten. Schon gegen Torshavn habe die Mannschaft fokussiert gewirkt. "Natürlich wird der LASK ernst genommen", berichtete Kavlak. Die Ziele von Besiktas in der Europa League seien hoch. "Hier redet man bereits davon, den Titel gewinnen zu wollen." (APA, 8.8.2018)