Moskau – Auf Besuch in Moskau hat US-Senator Rand Paul nach eigenen Angaben einen Brief von Präsident Donald Trump an Kremlchef Wladimir Putin übergeben. Das Schreiben schlage eine Kooperation gegen Terroristen, einen Dialog der Parlamente beider Länder und eine Wiederaufnahme des kulturellen Austausches vor. Der Kreml bestätigte, dass "auf diplomatischen Kanälen" ein Brief eingegangen sei.

Man habe sich aber noch nicht damit beschäftigt, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Agentur Interfax zufolge. Paul schrieb am Mittwoch im Kurznachrichtendienst Twitter: "Ich hatte die Ehre, einen Brief von Präsident Trump an die Führung von Präsident Putin zu überbringen."

Trump und Putin hatten sich Mitte Juli zu einem Gipfel in Helsinki getroffen. Der US-Präsident wurde danach stark kritisiert, weil er Putins Darstellung übernahm, wonach Moskau sich nicht in die US-Präsidentschaftswahl 2016 eingemischt habe.

Das Verhältnis zwischen den USA und Russland ist so zerrüttet wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Die Moskauer Zeitung "Kommersant" veröffentlichte am Mittwoch den angeblichen Entwurf neuer, tiefgreifender Wirtschaftssanktionen des US-Senats gegen Russland. Auch wenn die Echtheit nicht sofort zu bestätigen war, schwächte das Papier den russischen Rubel im Moskauer Börsenhandel. In Washington hatten Senatoren den Entwurf vergangene Woche angekündigt. (APA, 8.8.2018)