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Wikileaks-Chef Assange prüft eine Aussage vor dem Untersuchungsausschuss im US-Kongress

Foto: Reuters/Nicholls

WikiLeaks-Gründer Julian Assange will unter Umständen vor einem Ausschuss des US-Senats zur möglichen Einmischung Moskaus in die amerikanische Präsidentschaftswahl aussagen. Das teilte WikiLeaks am Mittwoch per Twitter mit. Der Ausschuss untersucht die mutmaßlich russische Einflussnahme auf die Präsidentschaftswahl 2016 und prüft dabei eine Verstrickung des Lagers von US-Präsident Donald Trump.

WikiLeaks zufolge erhielt Assange eine schriftliche Aufforderung des Geheimdienstausschusses im Senat. Den Brief stellte WikiLeaks ins Netz. Assange wird darin aufgefordert, sich einer Befragung zu stellen. Ort und Zeitpunkt des Treffens sollen demnach "beiderseitig akzeptabel" sein.

"Hoher ethischer Standard" nötig

Weder die US-Botschaft in London noch die Sprecherin des stellvertretenden Ausschussvorsitzenden Mark Warner wollte sich auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur zu dem Schreiben äußern. WikiLeaks teilte mit, das Angebot werde geprüft, die Bedingungen müssten aber einem "hohen ethischen Standard" entsprechen.

Assange sitzt seit mehr als sechs Jahren in der ecuadorianischen Botschaft in London fest, um sich einer befürchteten Auslieferung an die USA zu entziehen. Washington macht ihn für die Veröffentlichung brisanter US-Dokumente aus den Kriegen in Afghanistan und im Irak über die WikiLeaks-Plattform verantwortlich.

Im vergangenen US-Präsidentschaftswahlkampf veröffentlichte WikiLeaks aber auch von mutmaßlich russischen Hackern gestohlene E-Mails der Demokratischen Partei und schadete damit der am Ende gegen Trump unterlegenen Kandidatin Hillary Clinton. Die Regierung in Quito hat inzwischen deutlich gemacht, dass sie Assange so bald wie möglich loswerden will. (APA, 7.8.2018)