Lena Grabowski flott unterwegs.,

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Glasgow – Die Burgenländerin Lena Grabowski hat am Mittwoch bei den Langbahn-Europameisterschaften der Schwimmer in Glasgow über 200 m Rücken Rang 15 belegt. Die erst 15-Jährige verbesserte sich im Vergleich zum Vorlauf um 22/100 Sekunden auf 2:15,08 Minuten. Ihre Mitte Juni in Barcelona fixierte persönliche Bestzeit verpasste sie um 59/100.

Allerdings war Grabowski schneller als bei den Junioren-Europameisterschaften im Juni, ihrem eigentlichen Saison-Höhepunkt. Nicht nur deswegen war sie zufrieden. Denn es ist der bisher größte Erfolg in der jungen Karriere der Athletin von SU Neusiedl. Seit einem Jahr trainiert Grabowski bei Balasz Fehervari in der Südstadt und besucht auch das dortige Internat. So richtig entdeckt wurde sie einst bei einem Nikoloschwimmen in Steyr.

"Semifinale ist die Bombe", hatte sie nach dem Einzug unter die besten 16 gejubelt. Erst am 10. September feiert die Juniorin ihren 16. Geburtstag. Beim Aufruf ihres Namens auf der großen Bühne lächelte Grabowski entspannt, genoss die Stimmung. Im Rennen selbst ließ sie sich nicht vom hohen Tempo der anderen verleiten, sondern folgte ihrer Marschroute. "Ich bin froh, dass es schneller war als in der Früh", sagte sie. "Es war das letzte Rennen vor den Sommerferien."

Es sei ihr bewusst, dass es etwas Besonderes ist, in ihrem Alter ein Semifinale zu erreichen. "Aber im Endeffekt kann ich es noch nicht ganz fassen." Insgeheim hatte sie vor der Reise nach Schottland auf den Aufstieg aus dem Vorlauf gehofft. "Aber als ich dann die Startliste gesehen habe, habe ich gedacht, das ist unmöglich. Jetzt taugt es mir natürlich. Ich habe mir selbst bewiesen, dass ich nach der nicht so guten J-EM aufstehen und weitermachen konnte."

Grabowski sieht in sich viel Potenzial. "Bei der Technik kann ich noch viel herausholen. Weil das ist Party-Schwimmen, was ich da veranstalte. Oder wie gerne genannt, die Rückentechnik für die Brustschwimmer. Denn viele Brustschwimmer, die ich kenne, hüpfen auch so wie ich beim Rückenschwimmen." Sie selbst war aber immer schon in der Rückenlage am meisten daheim. Und dafür hat sie eine einfache Erklärung: "Ich mag das, wenn ich die ganze Zeit atmen kann."

Das "Küken" des OSV-Teams kommt aus Parndorf, hat in der zweiten Volksschulklasse mit dem Schwimmen angefangen. Beim besagten Nikoloschwimmen sei sie dann überall um den zehnten Rang gelegen, nur über Rücken habe sie gewonnen. Ihr Heimtrainer Christian Gettinger sei dann noch mehr auf sie aufmerksam geworden und hat sie in eine höhere Trainingsgruppe eingeteilt. Der Wechsel von Trainingsgruppe und Schule in die Südstadt war der nächste Schritt.

Drei Wochen hat die Schülerin nun Pause. "Eigentlich traurig, dass ich nicht mehr schwimmen kann, weil der Wettkampf war ziemlich cool." Eines ihrer nächsten Ziele ist die Qualifikation für die Kurzbahn-WM im Dezember in China, auch wenn sie Langbahn lieber als Kurzbahn mag. "Ich bin nicht so gut bei den Wenden", erklärte sie. Das WM-Limit hat sie schon erbracht, aber bei einem nicht vom Weltverband (FINA) für die Normerbringung anerkannten Event. (APA; 8.8.2018)