Los Angeles – Die Behörden im US-Staat New Mexico gehen Medienberichten zufolge dem Verdacht nach, dass mutmaßliche muslimische Extremisten Kinder für Schulschießereien ausgebildet haben könnten. Der örtliche Sender KOB4 berichtete am Mittwoch, der Verdacht gehe aus Unterlagen des Gerichts im Bezirk Taos hervor.

Bei einer Razzia auf einem Grundstück nördlich von Taos hatte die Polizei am vergangenen Freitag elf verwahrloste und hungernde Kinder entdeckt, die Pflegefamilien übergeben wurden. Kurz danach fanden Sicherheitskräfte dort zudem die Leiche eines Buben. Fünf Menschen wurden festgenommen.

Verdächtige schwer bewaffnet

Taos' Bezirks-Sheriff Jerry Hogrefe hatte anschließend mitgeteilt, die Sicherheitskräfte seien davon ausgegangen, dass die Verdächtigen vermutlich schwer bewaffnet seien und als "Extremisten muslimischen Glaubens" gelten würden. Bei den Festgenommenen habe es sich um zwei bewaffnete Männer und drei Frauen gehandelt. Die Frauen seien womöglich die Mütter der Kinder. Die elf verwahrlosten Kinder seien im Alter zwischen 1 und 15 Jahren gewesen.

Den Beschuldigten wird Kindesmissbrauch vorgeworfen. KOB4 berichtete vom Gericht in Taos, dass die Staatsanwaltschaft die Aussage einer Pflegefamilie vorgebracht habe, wonach das in Obhut genommene Kind von den Verdächtigen "im Gebrauch eines Sturmgewehrs zur Vorbereitung von zukünftigen Schulschießereien" ausgebildet worden sei.

Grausame Umstände

Hogrefe beschrieb die furchtbaren Umstände, unter denen die Kinder hausen mussten. "Die einzigen Lebensmittel, die wir sahen, waren ein paar Kartoffeln und eine Kiste mit Reis in einem dreckigen Wohnwagen", sagte der Sheriff. "Aber am überraschendsten und herzzerreißendsten war, als das Team insgesamt fünf Erwachsene und elf Kinder fand, die aussahen wie Flüchtlinge aus einem Dritte-Welt-Land, nicht nur ohne Essen oder Trinkwasser, sondern auch ohne Schuhe, persönliche Hygiene und im Prinzip mit dreckigen Lumpen als Kleidung." (APA, 9.8.2018)