Rom – Gegen die zunehmende Zahl von Angriffen auf Rettungskräfte, Ärzte und Sanitäter in Italiens medizinischen Einrichtungen hat der Ministerrat in Rom am Mittwochabend einen Gesetzentwurf mit verschärften Strafen verabschiedet. Angriffe auf Ärzte und Sanitäter sollen künftig als erschwerender Umstand betrachtet und strenger bestraft werden.

Geplant sind auch Maßnahmen, um die Sicherheit des Personals in medizinischen Einrichtungen zu erhöhen, kündigte die italienische Gesundheitsministerin Giulia Grillo an. Sie sei außerdem mit dem Innenministerium in Verbindung, damit die Polizeiaufsicht in den Krankenhäusern verschärft werde. Der Gesetzentwurf muss noch vom Parlament verabschiedet werden.

Drei Fälle pro Tag

Ärzte und Helfer seien zunehmend Gewalt ausgesetzt, klagen die Ärztegewerkschaften, die den Gesetzentwurf der Regierung begrüßten. 1.200 Angriffe wurden allein im vergangenen Jahr gemeldet, das sind drei Fälle pro Tag. Opfer seien in 68 Prozent der Fälle Frauen, berichtete der Präsident der römischen Ärztekammer, Antonio Magi. In Notaufnahmestellen passiere es immer wieder, dass Leute wegen der Wartezeiten sehr aggressiv würden. Rettungssanitäter und Notärzte seien von den Angriffen besonders betroffen.

Gewalttaten und Attacken seien der Alltag. Der Angreifer sei in 49,2 Prozent der Fälle ein Patient, in 30 Prozent der Fälle ein Angehöriger des Patienten. (APA, 9.8.2018)