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Das Schiff war eine Woche unterwegs.

Foto: AP Photo/Javier Fergo

Madrid – Ein Rettungsschiff mit 87 Flüchtlingen an Bord ist nach tagelanger Fahrt auf dem Mittelmeer in Spanien eingetroffen. Das Schiff der spanischen Hilfsorganisation Proactiva Open Arms lief Donnerstagfrüh in den Hafen von Algeciras in der Region Andalusien im Süden des Landes ein, wie die Organisation auf Twitter mitteilte.

Spanien als Ausweichland

Die Schutzsuchenden, darunter zwölf Minderjährige aus dem Sudan und Gambia, waren nach ihrer Bergung vor der Küste von Libyen eine gute Woche unterwegs. Sowohl Italien als auch Malta verwehren den privaten Seenotrettern die Einfahrt in ihre Häfen. Stattdessen bringt die libysche Küstenwache die Menschen immer öfter wieder zurück in das von einem Bürgerkrieg erschütterte nordafrikanische Land. Die Zustände in den Lagern dort werden von NGOs immer wieder heftig kritisiert.

Proactiva Open Arms hatte aufgrund dieser Entwicklung zuletzt zweimal nach Spanien fahren müssen: Einmal mit 60 Geretteten, die nach Barcelona gebracht wurden, und einmal mit einer Überlebenden und zwei Leichen an Bord, die auf Mallorca in Empfang genommen wurden.

Tote vor der Türkei

Indessen sind sieben Kinder und zwei Frauen am Donnerstag vor der türkischen Ägäisküste ertrunken, nachdem ihr Schlauchboot gekentert war. Das Boot der Asylsuchenden sank in den frühen Morgenstunden vor dem Touristenort Kusadasi (Provinz Aydin), wie die Küstenwache mitteilte. Drei Männer und ein Kind konnten gerettet werden.

Auf einem von der Küstenwache veröffentlichten Video sind ein Hubschrauber und ein Rettungsboot zu sehen, ein Mensch wird aus dem Wasser gezogen. Auch Taucher waren im Einsatz. Zwölf der Flüchtlinge kamen aus dem Irak und einer aus Syrien, wie es von der Küstenwache hieß. Warum das Boot kenterte, war zunächst unklar. (APA, 9.8.2018)