Microsoft hat im Juni vor den schottischen Orkney-Inseln ein Datenzentrum im Meer versenkt. Wie das Unternehmen nun bekanntgibt, wurden auch zwei Kameras aufgestellt, die jederzeit per Livestream auf der Website des Projekts, genannt Project Natick, mitverfolgt werden können. Wer also will, kann Fischen dabei zuschauen, wie sie 864 Server mit einer Kapazität von 27,6 Petabyte – oder fünf Millionen Filmen – erkunden. Der Sinn der Webcam ist primär, die Umweltbedingungen um das Datencenter zu überwachen.
Prototyp zu Versuchszwecken
Mit dem Versuchsprojekt möchte Microsoft testen, ob es möglich ist, Unterwasser-Datenzentren zu nutzen, die sich selbst im Meer abkühlen. Das etwa containergroße Datenzentrum auf dem Meeresgrund ist ein Prototyp. Microsoft zufolge kann der etwa zwölf Meter lange weiße Zylinder voller Computer bis zu fünf Jahre lang ohne Wartung Daten speichern und verarbeiten. Sollte allerdings in dieser Zeit etwas kaputtgehen, ist eine Reparatur nicht möglich, wie der Sender BBC erklärte.
Energie sparen
Das kalte Meerwasser vor den Inseln im Norden Schottlands kühlt das Datenzentrum, dadurch verbrauche es nur wenig Energie, so das Unternehmen. Die benötigte Energie kommt per Unterseekabel demnach von regionalen erneuerbaren Energiequellen. Genutzt werden Gezeitenturbinen des European Marine Energy Centre, zudem Wind und Solarzellen. Der Datenverkehr erfolgt ebenfalls über dieses Kabel. (red, APA, 9.8.2018)