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Kunst, Glamour und Kommerz liegen bei den Oscars nah beieinander.

Foto: Reuters

Los Angeles – Die Academy of Motion Picture Arts and Sciences gab am Mittwoch Änderungen bei der Oscar-Zeremonie bekannt. Die Gala von 2020 wurde auf das Datum 9. Februar vorverlegt, die Ausstrahlung soll in Hinkunft auf drei Stunden beschränkt werden – einige der technischen Oscars sollen hierfür während der Werbepausen vergeben werden. Die größte Aufmerksamkeit wurde allerdings der neuen Kategorie des "populären Films" zuteil: Sie öffnet dem kommerziellen Kino, mithin Blockbustern, ein Tor zu zukünftigen Oscar-Ehren.

Gemutmaßt wird, dass die Anpassungen auf Druck von Disney/ABC durchgesetzt wurden, die sich bis ins Jahr 2028 die Ausstrahlungsrechte gesichert haben. Nach dem Rekordtief von 26,6 Millionen Zusehern 2018 (gegenüber 2017 minus 19 Prozent) wurde eine kürzere Sendezeit gefordert. Die Vorverlegung reagiert auf die Konkurrenz ähnlicher Award-Shows. Mit der neuen Kategorie des "besten populären Films" lassen sich nicht zuletzt vom Konzern selbst produzierte Filme – etwa Marvel-Erfolge wie "Black Panther" – promoten. Dass man die Zahl der für den "besten Film" Nominierten für diese Zwecke ohnehin bereits 2010 erweitert hatte, ist nur einer der Widersprüche der Neuerungen. (kam, 9.8.2018)