Ob Lärm, Abgas oder Verbrauch – es ist erstaunlich, wie wenig die motorisierten Zweiräder in der Umweltdiskussion vorkommen, obwohl sie beileibe nicht nur Freude bei ihren Besitzern hervorrufen, sondern zuweilen auch einigen Ärger und viel Leid. Neben einem vergleichsweise sehr hohen Verbrauch, Abgasausstoß und Geräuschniveau ist vor allem die Bilanz seitens der Sicherheit katastrophal. Rund ein Viertel aller Verkehrstoten entfallen auf motorisierte Zweiräder. Und wiederum ein Viertel davon auf Mopeds und Leichtkrafträder.
Elektroantrieb
Motorisierte Zweiräder deshalb gewaltsam zurückzudrängen oder gleich abzuschaffen wäre trotzdem die falsche Reaktion. Denn Zweiräder haben auch viele Vorteile, man müsste diese aber konsequent herausarbeiten, um die derzeit herrschenden Nachteile zurückzudrängen. Vieles von dem, was heute mächtig stinkend daherknattert, wäre mit Elektroantrieb genauso nutzbar und sogar freudvoll zu bewegen, dabei leise und abgasfrei. Und teurer wäre es auch nicht.
Die letzte Meile
Das größte Problem öffentlicher Verkehrsmittel, die letzte Meile des Weges, ließe sich mit einer neuen Kategorie elektrischer Leichtfahrzeugen von zwei Rädern aufwärts und neuen Formen der geteilten Nutzung gut in den Griff kriegen. Zur Entwicklung von Konzepten sollte auch ruhig Fantasie angewendet und Geld in die Hand genommen werden. Das Bewegungsprofil des Zweirads, die Einsatzzeiten und der Energieumsatz harmonieren in der Regel durchaus mit Elektroantrieb.
Kurvendiskussion
Und die Roller und Motorräder, die nur zum Spaß gekauft werden? Sollen weiterfahren, aber die Fahrer sollen in Kurven nicht mit ihren Oberkörpern auf die Gegenfahrbahn ragen. Regelmäßige Kontrollen betreffend vorsätzliche Manipulationen an der Abgasanlage und entsprechend hohe Strafen würden wohl auch einige Entlastung bringen. (Rudolf Skarics, 22.8.2018)