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Malcolm Jenkins hob beim Abspielen der Hymne seine Faust zum Zeichen des Protests

Foto: REUTERS/James Lang

Philadelphia/Miami – Im Zuge der Aussetzung der Bestrafung für Proteste beim Abspielen der Nationalhymne haben Malcolm Jenkins und De'Vante Bausby vom amtierenden Super-Bowl-Sieger Philadelphia Eagles vor dem ersten Vorbereitungsspiel in der US-Football-Profiliga NFL gegen die Pittsburgh Steelers die rechte Faust gehoben. "Ich denke, es ist wichtig, dass wir die Plattform so gut wie möglich nutzen", sagte Jenkins, der "darauf wartet", dass sich die Liga im "Hymnenstreit" mit der Spielergewerkschaft einigt.

Bei den Miami Dolphins reckte Robert Quinn ebenfalls seine Faust nach oben, seine Teamkollegen Kenny Stills und Albert Wilson knieten während der Hymne. "Bleibt stark, Brüder", schrieb der frühere NFL-Quarterback Colin Kaepernick in den sozialen Netzwerken. Der 30-Jährige hatte die Spieler-Proteste gegen Rassismus und Polizeigewalt gegenüber Afroamerikanern in den USA vor zwei Jahren ausgelöst.

Geplante Strafen für Hymnenprotest sind auf Eis gelegt

Erste Gespräche waren zuletzt ohne Ergebnis geblieben. Beide Seiten kündigten weitere Verhandlungen an, nachdem sich Liga und Spieler-Vertreter bereits zuvor auf die vorläufige Aussetzung einer im Frühjahr von den Besitzern der 32 Teams beschlossenen Kompromisslösung verständigt hatten. Demnach sollte das Knien von Spielern während der US-Hymne bestraft, kritischen Profis aber der Aufenthalt in der Kabine während der Eröffnungszeremonien erlaubt werden. Diese Regelung war zuletzt außer bei der Spielergewerkschaft auch im Lager der Teams auf Kritik gestoßen.

US-Präsident Donald Trump, der im Vorjahr niederkniende Spieler für ihren Protest gegen Rassismus, soziale Ungerechtigkeit und Polizeigewalt wüst beschimpft und damit für eine Eskalation der Debatte gesorgt hatte, war ebenfalls nicht einverstanden. Nach dem Auftakt der Vorbereitung forderte er via Twitter erneut von den Spielern während der Hymne nicht zu knien. (sid, 10.8.2018)