Dortmund/Tunis – Ein Mitglied der Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) ist einem Medienbericht zufolge in der Nacht auf Samstag aus dem deutschen Bundesland Nordrhein-Westfalen nach Tunesien abgeschoben worden. Der 2014 wegen Unterstützung des IS zu fünfeinhalb Jahren Gefängnis verurteilte Kamel Ben Yahia S. sei direkt aus der Justizvollzugsanstalt Dortmund zum Flughafen Frankfurt gebracht worden, berichtete der "Spiegel".

Von dort sei er in Begleitung der Bundespolizei mit einer Lufthansa-Linienmaschine in die tunesische Hauptstadt Tunis abgeschoben worden. S. wird demnach zwar von den deutschen Sicherheitsbehörden als islamistischer Gefährder eingestuft, er sollte dennoch in den kommenden Wochen vorzeitig aus der Haft entlassen werden, da er einen Großteil seiner Strafe abgesessen hatte. Seitdem sich die Freilassung aus der Haft ankündigte, hatten die Behörden in Nordrhein-Westfalen dem Bericht zufolge intensiv an einer Abschiebung gearbeitet und von Tunesien Passersatzpapiere für S. beschafft. S. hatte bis zuletzt versucht, seine Abschiebung zu verhindern, scheiterte aber mit allen Anträgen. (APA, 11.8.2018)