Donald Trump ist zwar ein Debakel, aber auch lustig, weil er regelmäßig mit witzigen Sagern aufhorchen lässt. Als 2016 bei einem Wahlkampfabend eine Frau ohnmächtig wurde, meinte er: "Vielleicht ist sie umgefallen, weil ich so gut aussehe." Selbstironie vom Feinsten! Dazu der orange Teint und die groteske Frisur: Wenn Trump nicht seinen Beruf verfehlt hätte, hätte ein tadelloser Clown aus ihm werden können.

In Österreich hat kürzlich Frau Hartinger-Klein Trump-Vokabular ("Fake-News") verwendet, um die Medien madig zu machen. Witzig ist Madame 150 Euro deshalb noch lange nicht. Denn, so zeigt es sich Regierungstag um Regierungstag, humorbefreiter als freiheitlich geht nicht. Dass die FPÖ je einen witzigen (und daher populären) Politiker, einen freiheitlichen Van der Bellen, Häupl oder Strolz hervorgebracht hätte, ist unbekannt.

Aber die FPÖ pflegt eben ihre notorisch witzlose Verkniffenheit. Ihr Polit-Habitus des Hinhackens und Selbstbemitleidens erlaubt kein Jota Distanz und keinen Funken Individualität. Alleinstellungsmerkmal ist der Bierernst. Könnte man sich einen Christian Hafenecker vorstellen, der auf Kritik mit feinem Witz reagiert? Einen Johann Gudenus, dem ein selbstironischer Scherz auskommt? Einen Herbert Kickl, der sich selbst auf die Schaufel nimmt? Niemals. Eher ginge ein Kamel durch ein Nadelöhr, eher würde H.-C. Strache im Zirkus als Weißclown brillieren. (Christoph Winder, 13.8.2018)