Sarajevo – Der Migrantenstrom nach Bosnien-Herzegowina reißt nicht ab. Seit Jahresbeginn sind mehr als 10.000 Menschen illegal in das Land eingereist, berichteten die Behörden am Montag. Etwa 60 Prozent dürften Bosnien wieder in Richtung Westen verlassen haben.

Derzeit kämen die meisten illegal eingereisten Personen aus Serbien. In den vergangenen 24 Stunden seien 57 Migranten in der Grenzstadt Bijeljina aufgegriffen worden, berichtete das Portal klix.ba am Montag. Die Hälfte von ihnen seien aus Pakistan gekommen. Im Juli wurden demnach 725 Personen an der illegalen Einreise aus Serbien gehindert.

In Serbien dürften sich derzeit 3.100 Migranten aufhalten, die dortigen Aufnahmezentren bieten mehr als 6.000 Personen Platz. Während der Jahre 2015 und 2016 lag Bosnien abseits der Flüchtlingsroute, die zunächst über Mazedonien, Serbien und Ungarn, später über Kroatien und Slowenien verlief.

Ins EU-Land Kroatien durchschlagen

Nun versuchen die Migranten sich über Bosnien in den EU-Mitgliedsstaat Kroatien durchzuschlagen. Die Route führt über Velika Kladuša und Bihać. Ende Juli berichtete die spanische Hilfsorganisation No Name Kitchen, dass die kroatische Grenzpolizei brutal gegen Migranten vorgegangen sei. Diese seien zur Rückkehr nach Bosnien gezwungen worden, auch wenn sie sich schon auf kroatischem Gebiet befunden hätten. (APA, 13.8.2018)