Der Wolfsberger AC entführte einen Punkt aus dem Allianz-Stadion und war nahe dran am Sieg.

Foto: APA/EXPA/ALEXANDER FORST

Wien – 1:0 gegen die Austria, 0:0 bei Rapid: Für den WAC sind die ersten Bundesliga-Saisonduelle mit den Wiener Topklubs erfreulich zu Ende gegangen. Die Kärntner durften nach einer starken Vorstellung sogar einem Sieg in Hütteldorfer nachtrauern. "Wir sollten aber auf alle Fälle demütig bleiben", betonte Neo-Trainer Christian Ilzer. St. Pölten hat mit dem 2:0 gegen Vizemeister Sturm Graz seine gute Form erneut unter Beweis gestellt.

Der WAC trat in Hütteldorf sehr mutig auf, war extrem bissig und ging nur aufgrund der fehlenden Effizienz nicht als Sieger vom Platz. "Wir haben ein sehr gutes Auswärtsspiel gezeigt, uns ist vieles aufgegangen, was wir uns vorgenommen haben. Wir haben ein klares Chancenübergewicht gehabt, von daher bin ich mit dem Spiel und der Leistung sehr zufrieden", resümierte Ilzer. Jammern wegen der aufgrund des Spielverlaufs verlorenen zwei Punkte wollte er nicht. "Wenn ich in die Kabine gehe und sehe, dass die Mannschaft mit dem Ergebnis in Wien nicht zufrieden ist, stimmt mich das positiv. Unter dem Strich ist ein Punkt bei Rapid aber ein Erfolg für den WAC", so Ilzer. "Vier Punkte zu holen gegen die Wiener Großklubs, das lässt sich schon sehen."

Der WAC liegt mit vier Punkten nach drei Runden als Fünfter auf Meisterrunde-Kurs. "Für uns ist ganz klar das obere Playoff das Ziel, aber andere spekulieren damit genauso", sagte Kapitän Michael Sollbauer. In Hütteldorf stand die Abwehr rund um den 28-Jährigen bombensicher, wie auch schon beim 1:0 zu Hause gegen die Austria gab es keinen Gegentreffer.

Ilzer kann sich jedenfalls über einen gelungenen Einstand freuen. Dem 40-Jährigen ist es schnell gelungen, ein neu zusammengestelltes Team in die Spur zu bringen. Ähnlich wie St. Pölten.

Kollektivleistung der "Wölfe"

Das Team von Dietmar Kühbauer gewann fünf der letzten sechs Spiele der Bundesliga und rückte damit auf den zweiten Tabellenplatz vor. Euphorie kam dennoch keine auf. "Mit dem Start kann man natürlich zufrieden sein, aber wir müssen am Boden bleiben", sagte Torschütze Daniel Luxbacher.

Enttäuscht zeigte man sich bei Sturm über die verpatzte Generalprobe vor dem Drittrunden-Rückspiel in der Europa-League-Qualifikation am Donnerstag, wo es in Larnaka ein 0:2 zu drehen gilt. Lukas Grozurek sah die Leistung im Sky-Interview dennoch positiv. "Wir haben das Spiel ganz klar dominiert", sagte einer der besten Sturm-Akteure, der sich zweckoptimistisch gab. "Wir werden wiederkommen, da mache ich mir keine Sorgen."

Nach der chaotischen Sommerpause, in der die Ligazugehörigkeit nach dem Rechtsstreit um die Wertung des Relegationsrückspiels gegen Wiener Neustadt erst knapp zwei Wochen vor Ligastart festgestanden war, erscheint das bisher Erreichte für den SKN St. Pölten noch überraschender.

Einen Schlüssel zum Erfolg sehen die Beteiligten an den gezielten Verstärkungen. "Ich habe die Leute geholt, von denen ich überzeugt bin", erklärte Kühbauer. "Das, was wir ihnen mitgeben, setzten die Burschen fast perfekt um. Da arbeiten die Jungs wirklich sehr gut." Ähnlich äußerte sich der von Salzburg ausgeliehen Luca Meisl. "In der Vorbereitung waren viele Neue dabei, da haben wir die Abläufe gut trainiert."

Der Weg zum zweiten Saisonsieg habe vor allem über einer starke Abwehrleistung geführt. "Es war eine harte Arbeit in einem guten Kollektiv", sagte der 19-jährige Verteidiger Meisl, der in St. Pölten einen "sehr interessanten Verein für meine Entwicklung" sieht. Luxbacher empfand den Sieg als "Lohn der harten Arbeit." (APA, red, 13.8.2018)