David Alaba erlebte das Supercup-Finale nur 75 Minuten auf dem Spielfeld.

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Glück im Unglück für den Österreicher.

München – David Alaba hat sich im deutschen Supercup nicht schwer verletzt. Der Wiener erlitt am Sonntagabend eine schwere Prellung des linken Kniegelenks, gab der FC Bayern München am Montag bekannt. Eine Bänderverletzung konnte nach einer genaueren Untersuchung ausgeschlossen werden.

Alaba musste beim 5:0 gegen Eintracht Frankfurt nach einem Zweikampf in der 75. Minute vom Feld. Das Gelenk wird laut Bayern-Angaben nun ruhiggestellt und behandelt. Wann Alaba wieder ins Training einsteigen kann, soll je nach Heilungsverlauf von Tag zu Tag entschieden werden. Ein Einsatz im DFB-Pokalspiel bei Regionalligist SV Drochtersen/Assel am Samstag scheint ausgeschlossen.

"Perfekte Antwort von "Lewa"

Sportlich stand nach dem Spiel ein Stürmer im Mittelpunkt: Mit drei Treffern untermauerte Robert Lewandowski, wie wichtig er für die Bayern ist. Nach der Galavorstellung waren sie in München daher erleichtert, den Polen weiter im Team zu haben. "Das war die perfekte Antwort auf sämtliche Attacken und Fragen", sagte Thomas Müller. "Wenn er zu 100 Prozent da ist, dann ist er für uns ein extrem wichtiger Baustein."

Den siebenten Supercup-Triumph der Bayern schoss der polnische Nationalstürmer mit seinen drei Treffern (21., 26., 54.) fast im Alleingang heraus. Zwar trafen später noch Kingsley Coman (63.) und Thiago (85.) – der überragende Akteur beim 5:0 hieß aber Lewandowski.

Als "Weltklasse" stufte Trainer Niko Kovac die Leistung seines Angreifers ein, mit dem er zweimal in den vergangenen Wochen Klartext gesprochen hatte: Einmal während der WM und einmal während des Trainingslagers am Tegernsee erklärte Kovac, dass er fest mit Lewandowski plane. Denn: "Er ist schlichtweg ein Topstürmer."

"Lewa ist ein Vollprofi. Das war genau die richtige Reaktion", meinte Sportdirektor Hasan Salihamidzic. "Ich habe mir gewünscht, dass er explodiert. Und er hat mal wieder bewiesen, dass er einer der besten oder vielleicht sogar der beste Stürmer der Welt ist."

Schuss vor den Bug für Hütter

Adi Hütter verließ die Frankfurter Arena hingegen grübelnd und mit einigen Problemen mehr im Rucksack. Zwei Wochen vor dem Bundesliga-Start bekam er schonungslos aufgezeigt, dass dem Pokalsieger eine schwierige Saison bevorsteht. "Uns hat der Mut gefehlt", analysierte Hütter. Und nicht nur das.

Lediglich in den ersten 20 Minuten hatten die Frankfurter eine halbwegs ansprechende Leistung gezeigt. "Am Anfang waren wir sehr gut, dann hatten wir nichts mehr entgegenzusetzen", sagte Mittelfeldspieler Jonathan de Guzman. "Natürlich sind wir sehr enttäuscht. Aber wir sind ein Team, und jetzt müssen wir als Team an unseren Schwächen arbeiten."

Die Vertragsverlängerung mit dem kroatischen WM-Star Ante Rebic am vergangenen Freitag täuschte nur kurz darüber hinweg, dass Frankfurt im Sommer nicht nur Erfolgstrainer Kovac verloren hat – der bei seiner Rückkehr als Bayern-Coach sogar mit ein wenig Applaus bedacht wurde –, sondern gleich mehrere Stützen der Mannschaft.

Bereits am Samstag (15.30 Uhr, Sky) steht in der ersten Pokalrunde die Partie beim Regionalligisten SSV Ulm an. "Ich bin davon überzeugt, dass wir uns steigern und ein anderes Gesicht zeigen werden. Die Bayern sind nicht unser Gradmesser", sagte Hütter. "Ich werde klare Worte finden. Aber ich werde nicht draufhauen, sondern die Probleme ansprechen, wie es sich gehört. Vielleicht war es der richtige Zeitpunkt für einen Schuss vor den Bug." (APA, sid, red, 13.8.2018)