Lukas Weißhaidinger jubelte in Berlin über Bronze.

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Berlin/Glasgow – Die ersten "European Championships" in Schottland und Berlin sind zu Ende. Nach elf Tagen und 187 Medaillen-Entscheidungen in sieben Sportarten zeigen sich Sportfunktionäre wie Veranstalter begeistert. Svein Arne Hansen, Präsident des europäischen Leichtathletik-Verbandes EAA, lobte die EM in höchsten Tönen: "Es waren die besten Europameisterschaften der Geschichte, das ist sicher." Bei der Abschluss-Pressekonferenz im Berliner Olympiastadion am Sonntag sagte er: "Ich war bei vielen Meisterschaften, aber die Atmosphäre hier war unglaublich."

Auch der Präsident des Berliner Organisationskomitees, Clemens Prokop, zog ein postives Fazit: "Wenn ich die reinen Fakten nehme, die Zuschauer-Resonanz, die Medien-Daten, die Reaktionen von Sportlern und Funktionären, dann war das ein Riesen-Erfolg." Bei den österreichischen Fachverbänden hatte es im Vorfeld leichte Versuche gegeben, bei der Multisport-EM zu kooperieren. Doch das gelang zuletzt deswegen nicht, da es keine übergeordnet zuständige Organisation gab. Bei Olympischen Bewerben ist das Österreichische Olympische Komitee (ÖOC) zuständig, bei den World Games hat sich zuletzt die Bundessport-Organisation (BSO) darum angenommen. So organisierten sich die rot-weiß-roten Verbände Reise und Sonstiges alles selbst.

Österreichs LA-Verband sieht sich am Anfang eines "großartigen Weges"

Nach sechs Top-Ten-Platzierungen und zwei Medaillen für Österreichs Leichtathleten sagte Sonja Spendelhofer, Präsidentin des österreichischen Leichtathletikverbands: "Der Schwung im Team motiviert. Jeder kämpft, jeder ist begeistert, alle ziehen an einem Strang. Es ist ein großartiger Weg, den wir gerade verfolgen"

"Das ist eine geschichtsträchtige EM für uns. Man hat wirklich gesehen, dass wir zusammenhalten und alle hart arbeiten. Das gilt es, bis zu den Olympischen Spielen in Tokio weiterzutragen. Es ist der Auftrag an uns, den gesamten Verband", nahm sich Sportdirektor Gregor Högler stellvertretend für seine Funktionärskollegen in die Pflicht.

"Unsere drei Läufer haben sich großartig geschlagen, Lukas Weißhaidinger war ein Highlight. Großartig, dass sich die harte Arbeit, die er mit seinem Team um Gregor Högler leistet, bezahlt macht. Dass diese Zielstrebigkeit dann auch belohnt wird", erklärte Spendelhofer und strich auch den ÖLV-Rekord von Dadic hervor. "Sie wird von Wettkampf zu Wettkampf besser. Mit dem vierten Platz hat sie natürlich eine kleine Träne im Auge."

Multisport-EM 2022 soll einen Schritt weiter gehen

Die Planungen für die nächste Multi-EM in vier Jahren laufen bereits. 2022 soll sie größer und zentraler werden – mit noch mehr Sportarten in nur einer Stadt. In Berlin wird bereits über eine erneute Bewerbung nachgedacht. Sollte die deutsche Hauptstadt tatsächlich die nächste Multi-EM 2022 als alleiniger Ausrichter ins Auge fassen, gäbe es Konkurrenz. "Über zehn Städte und Regionen" hätten Interesse angemeldet, berichtete Paul Bristow, Geschäftsführer des European Championships Management. Sein "nachhaltiges" Konzept kommt offenbar an: "Wir nutzen bestehende Sportstätten. Das Budget liegt unter zwei Prozent der Olympischen Spiele in Rio de Janeiro und Tokio." (sid/APA, 13.8.2018)