Auch in Österreich sollen Bodycams zum Einsatz kommen – doch Modelle vieler Hersteller sind unsicher.

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Immer mehr Polizisten werden weltweit mit Bodycams ausgestattet: Die damit aufgenommenen Videos sollen als Beweis vor Gericht halten und außerdem zeigen, dass sich der Polizist selbst korrekt verhalten hat. Doch nun hat der Sicherheitsforscher Josh Mitchell gezeigt, dass sich die Aufnahmen manipulieren lassen. Bei fast allen gängigen Modellen könnten Videos gelöscht oder abgesaugt, verändert und wieder hochgeladen werden. Einzig Produkte von Marktführer Axon ließen sich nicht so leicht hacken.

Standort überwachen

Laut Mitchell sei es auch möglich, die Bewegungen der Bodycams zu überwachen. So könnten Kriminelle etwa den Standort von Polizisten mitverfolgen. Bei einigen Modellen kann sogar ein Livestream der Kamera angezapft werden. Das ist für die Polizisten potenziell lebensgefährlich. Mitchell hat nun mit den Herstellern kooperiert, um die Lücken zu schließen.

Fehlende Verschlüsselung

Die gröbsten Probleme liegen, wie so oft im Internet der Dinge, an fehlender Verschlüsselung. Die Kameras könnten auch als Einfallstor in Computersysteme der Polizei dienen, etwa wenn beim Hochladen der Videos auf einen Server Schadcode mitgeschmuggelt wird. Die Bürgerrechtsorganisation ACLU sprach von einem "wahren Albtraumszenario".

In Österreich ist noch nicht bekannt, welche Firma die Bodycams für Polizisten liefern soll. Die Vergabe soll "demnächst" erfolgen, bis Jahresende soll die erste Tranche angeschafft und im Einsatz sein, berichtet ORF Wien. (red, 14.8.2018)