Detroit – Zahlreiche Prominente in den USA lassen der erkrankten Soulsängerin Aretha Franklin Genesungswünsche zukommen. "Wie Menschen auf der ganzen Welt denken auch Hillary und ich heute Nacht an Aretha Franklin und hören ihre Musik, die in den vergangenen 50 Jahren solch ein wichtiger Teil unserer Leben gewesen ist", schrieb der frühere US-Präsident Bill Clinton am Montagabend (Ortszeit) auf Twitter.

Er hoffe, auch andere Menschen richteten die 76-Jährige auf, indem sie ihre Musik hörten und teilten. Sängerin Beyonce (36) äußerte sich während eines Konzerts am Montag in Detroit – der Stadt, in der sich Franklin derzeit aufhalten soll. "Diese Show ist Aretha Franklin gewidmet", sagte Beyonce während ihres Auftritts, wie es im Twitter-Kanal des Veranstaltungsorts heißt. "Wir lieben dich und danken dir", wird die Sängerin weiter zitiert. Zuvor hatten bereits Stars wie Missy Elliott und Mariah Carey per Twitter Genesungswünsche geschickt.

Franklin, die mit Titeln wie "Respect", "Chain of Fools" und "I Say a Little Prayer" zur "Queen of Soul" wurde, ist Medienberichten zufolge schwer krank. Die 76-Jährige "bittet um eure Gebete", twitterte Evrod Cassimy, Reporter des Lokalsenders WDIV in Detroit und ein Freund Franklins.

TatanBrown

"Sie ruht sich aus und ist von engen Freunden und ihrer Familie umgeben", schrieb Cassimy nach einem Gespräch mit der Sängerin. Auch Reporter Harry Hairston vom TV-Sender NBC, der seit 30 Jahren mit Franklin befreundet ist, bestätigte ihre Krankheit. Er habe mit einem "engen Freund" Franklins und der Familie gesprochen. "Der Ikone geht es nicht gut", twitterte Hairston.

Zuerst hatte die Promi-Website "Showbiz411" von Franklins Krankheit berichtet. Demnach wurde bei ihr im Jahr 2010 Krebs diagnostiziert. Franklins Sprecher, ihr Management und ihr zum Sony-Konzern gehörendes Label RCA Records waren für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.

Im März hatte Franklin zwei Konzerte in New Jersey auf ärztlichen Rat hin abgesagt. Sie sei "extrem enttäuscht, dass sie nicht auftreten kann, wie sie es erwartet und gehofft hatte", teilte ihr Management seinerzeit mit. Zuletzt war Franklin im November 2017 bei einer Aids-Gala des Sängers Elton John in New York aufgetreten. Im Februar 2017 hatte sie gegenüber dem Sender WDIV ihren Rückzug aus dem Musikgeschäft angekündigt. "Ich werde aufnehmen, aber dies wird mein letztes Jahr mit Konzerten. Das war's."

Die in Memphis im US-Staat Tennessee geborene Tochter eines Pastors und Bürgerrechtlers zog als kleines Mädchen mit ihrer Familie nach Detroit, wo sie in der Kirche ihres Vaters sang. Ihr Interpretation von Otis Reddings Titel "Respect" im Jahr 1967 machte sie berühmt. Ihr kraftvoller, von Gospel beeinflusster Gesang wurde zum wichtigen Symbol der Bürgerrechtsbewegung in den USA. Mit insgesamt 18 Grammys hat Franklin den wichtigsten Musikpreis so häufig gewonnen wie kaum eine andere Künstlerin. (APA, 15.8.2018)