Das Linux-Maskottchen Tux.

Grafik: Linux Foundation

Eine Woche länger als gewohnt hat sich Linux-Chefentwickler Linus Torvalds Zeit gelassen, nun ist es aber soweit: Mit Linux 4.18 gibt es eine neue Version des Betriebssystem-Kernels, und diese bringt die gewohnte Mischung aus kleineren und größeren Neuerungen quer durch alle Bereiche.

Filter

Eines der Highlights ist dabei fraglos die Aufnahmer erster Bestandteile von Bpfilter, wie heise.de berichtet. Dabei handelt es sich um ein neue Paketfiltertechnik, die als Basis für Firewalls zum Einsatz kommen soll, und bessere Performance verspricht. Administratoren brauchen sich dabei aber keine Sorgen machen, auf die Erstellung von Firewall-Regeln hat dieser Basisumbau keinerlei Einfluss, diese funktionieren also wie gehabt.

Ebenfalls neu ist der Support für USB 3.2 und dabei im konkreten der Dual-Lane-Übertragung. Diese sorgt dafür, dass Daten mit bis zu 20 Gbit/s übertragen werden können – also doppelt so schnell wie bisher. Ebenfalls neu aufgenommen wurde die Unterstützung des aktuellen Qualcomm-Prozessors Snapdragon 845. Das Ganze ist derzeit aber noch bruchstückhaft, für die Zukunft hat dies aber durchaus hohe Relevanz: Sollen doch schon bald die ersten Windows-10-Laptops mit ARM-Prozessor erscheinen, die dann natürlich auch von dem freien Betriebssystem unterstützt werden sollen.

Details

In Fragen Sicherheit treibt die Entwickler weiter der Schutz vor den grundlegenden Fehlern in aktuellen Prozessoren um, Stichwort Spectre. So wurde die Absicherung gegen Spectre v1 weiter verschärft, auch werden nun erstmals 32-Bit-ARM-Chips vor Spectre v1 und v2 geschützt. Und der Spectre v4-Schutz für AMD-Chips erfuhr einige Optimierungen.

Linux 4.18 ist außerdem der erste Kernel, der von Haus den Raspberry Pi 3B und 3B+ halbwegs vernünftig unterstützt. Dazu passend wurde auch ein neuer Grafiktreiber für bisher noch nicht veröffentlichte Broadcom-Chips integriert. Laut heise.de könnte es sich dabei um einen für künftige Pis gedachten Chip handeln. Zu den weiteren Verbesserungen gehören Maßnahmen, die die Performance in WLAN-Netzen steigern sollen, womit konkret gemeint ist, dass Staus vermieden werden sollen.

Die neue Kernel-Version kann wie gewohnt in Form des Source Codes von der Seite des Projekts heruntergeladen werden. Zudem wird sie schon bald in die Entwicklungsversionen diverser Distributionen einfließen. (Andreas Proschofsky, 14.8.2018)