Die Printausgabe der "Taz" steht zur Disposition, Online erreicht das Medium einen neuen Rekord an freiwilligen Zahlungen.

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Wien/Berlin – Die Berliner Tageszeitung "Taz" darf sich über neue Rekordeinnahmen freuen: Im Juli 2018 zahlten 13.252 Menschen freiwillig für das Onlineaangebot taz.de, was Erlösen von insgesamt 83.8170,22 Euro entspricht. "Damit ist der Juli 2018 der umsatzstärkste Monat bei taz zahl ich überhaupt", heißt es in dem "Taz zahl ich"-Blog, wo die Zahlungen transparent gemacht werden. Im Juni 2018 lagen die Einnahmen bei 78.821,89 Euro.

Die "Taz" setzt Online seit Jahren auf ein freiwilliges Bezahlmodell. User werden vor dem Lesen des Artikels aufgefordert, den Onlinejournalismus zu unterstützen – einmalig oder regelmäßig. Das genossenschaftlich organisierte Medium lukriert auf diese Weise immer mehr Geld – seit Jänner 2018 sind es regelmäßig über 75.000 Euro pro Monat.

Wie berichtet, befindet sich die "Taz" gerade mitten in einem Diskussionsprozess über ihr Geschäftsmodell und damit über die Finanzierung von unabhängigem Journalismus.

"Taz"-Mitbegründer und Geschäftsführer Karl-Heinz Ruch stellte in einer Mitgliederinfo das Ende der Printausgabe in den Raum. "Was früher untrennbar zusammengehörte, geht nun getrennte Wege; das Zeitalter der gedruckten Zeitung ist zu Ende, der Journalismus lebt im Netz weiter", schreibt er darin und lädt ein, über das "Szenario 2022" nachzudenken.

Und weiter: "Neue Angebote wie das Wochenendprintabo oder das digitale E-Paperabo oder die Kombination aus beiden weisen den Weg in die Zeit nach der gedruckten täglichen 'taz'", erklärt Ruch. Der Weg ins digitale Zeitalter werde "kein Spaziergang" sein: "Unsere LeserInnen werden neue Gewohnheiten entwickeln müssen, wenn die 'taz' unter der Woche nicht mehr morgens im Briefkasten, sondern als elektronisches Dokument im E-Paper oder im Internet auf taz.de jederzeit erreichbar ist." (red, 15.8.2018)