Berlin/Dublin – Das deutsche Fluggastrechteportal Flightright hat am Dienstag wegen der Streiks in der vergangenen Woche Klage gegen den irischen Billigflieger Ryanair eingereicht. Ryanair habe mehrfach öffentlich verkündet, dass man die jüngsten Streiks des eigenen Personals als "außergewöhnlichen Umstand" sieht und sämtliche Entschädigungsansprüche ablehne. Die Haltung sei für Flightright nicht nachvollziehbar, heißt es in einer Aussendung.

"Ryanair hat durch jahrelanges Lohndumping und Salamitaktik bei Gesprächen mit den Gewerkschaften einen solchen Streik heraufbeschworen. Der Streik ist hausgemacht und war die logische Konsequenz von Ryanairs fragwürdiger Personalpolitik", so Oskar de Felice, Rechtsexperte bei Flightright.

Laut EU-Fluggastrechteverordnung haben Passagiere Anspruch auf eine Entschädigung bei Annullierungen oder Verspätungen von Flügen, wenn kein "außergewöhnlicher" Umstand daran schuld ist. Die Fluggesellschaften werten Streiks als solchen Umstand. Verbraucherschützer haben an dieser Sichtweise Zweifel. (red, 15.8.2018)