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Was Alex Jones von sich gibt, glauben hunderttausende Amerikaner.

Foto: REUTERS/Lucas Jackson

Twitter hat den Account von Alex Jones gesperrt. Für eine Woche.

So unbarmherzig geht der Internetgigant gegen den US-amerikanischen König der Verschwörungstheoretiker vor, der mit seinem Blog "Info-Wars" die Kulmination rechtsextremer Paranoia darstellt.

Was der Mann von sich gibt – "Wenn ich daran denke, wie viele Kinder Hillary Clinton persönlich ermordet, zerstückelt und vergewaltigt hat, habe ich null Angst, gegen sie aufzustehen" -, glauben hunderttausende Amerikaner. Oder dass die US-Regierung in die Anschläge vom 11. September 2001 verwickelt ist und Massenmorde an Schulen mit Schauspielern vorgetäuscht worden seien, um eine Verschärfung des Waffenrechts durchzusetzen.

Aber der allgegenwärtige rechtsextreme Wahn aus den Schmuddelecken des Netzes ist bereits in Regierungspalästen angekommen. Alex Jones wurde von Donald Trump hofiert. In Italien machte jetzt der "starke Mann" Matteo Salvini die EU für den Brückeneinsturz verantwortlich. Das ist übrigens der Partner unserer FPÖ.

Apple, Facebook und Youtube haben "Info-Wars" bereits gesperrt. Aber das Unheil ist bereits angerichtet. Die Welle von rechtsextremen Parteien, die jetzt Europa überzieht, wird bestärkt durch eine Parallelstruktur von Hass-, Desinformations- und Verschwörungsmedien. Dass Twitter den Irrsinn kurz sperrt, wird nicht reichen. (Hans Rauscher, 15.8.2018)