Keine Huawei-Smartphones mehr für US-Regierungsmitarbeiter.

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Seit Jahren schwelt ein Konflikt zwischen der US-Regierung und chinesischen Hardwareherstellern. Im Kern geht es dabei um Vertrauensfragen, so haben US-amerikanische Politiker immer wieder davor gewarnt, dass es fahrlässig sei, wenn chinesische Firmen in kritischen Bereichen zum Zug kommen. Immerhin würde man sich damit potentiell der Spionage aussetzen.

Bann

Nun reagiert die Trump-Regierung auf diese Befürchtungen: Im Rahmen des Defense Authorization Acts wurde auch ein weitreichender Bann für die Nutzung von ZTE- und Huawei-Geräten im Regierungseinsatz ausgesprochen. Von dieser Regel sind auch Zulieferer betroffen, die für die US-Regierung tätig sind.

Konkret spricht die neue Regelung von Hardware für "essentielle" oder "kritische" Systeme. Das dürften der gewählten Formulierung nach aber fast alle Geräte der beiden Hersteller sein. Ausnahmen macht man nämlich nur für Hardware, die nicht für das Weiterleiten oder Anzeigen von Daten genutzt werden können.

Reaktion

Bei Huawei gibt man sich laut The Verge verärgert. Diese "beliebige" Entscheidung sei ineffektiv, fehlgeleitet und widerspreche auch der Verfassung. Die Entscheidung würde durch reduzierten Wettbewerb die Kosten für Konsumenten und Unternehmen nach oben treiben – anstatt dass man echte Sicherheitsgefahren angehe. Entsprechende werde man das neue Gesetz auch anfechten.

Vorgeschichte

Vor einigen Monaten sorgte die Trump-Regierung mit Strafmaßnahmen gegen ZTE für Aufsehen. Dariin wurde US-Unternehmen jegliche Kooperation mit ZTE verboten, da diese gegen Iran- und Südkorea-Sanktionen verstoßen habe. Solch ein Bann wäre für ZTE existenzbedrohend gewesen, da man den Großteil der Smartphone-Prozessoren vom US-Unternehmen Qualcomm bezieht. Nach einer weiteren Strafzahlung wurde dieser Konflikt aber wieder beigelegt. (red, 16.8.2018)