Ein sicheres Umfeld, ohne dass Jugendliche sich überwacht fühlen: In EU-Programmen werden Nachtclubbesitzer eingebunden.

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"Work hard, play hard": Wer diese Maxime der Party-People in Youtube eingibt, bekommt David Guettas Hymne. Es ist einer der vielen Grundsätze, die seit jeher generationenübergreifend weitergegeben werden. Party machen, das weiß auch die Europäische Union, gehört zum Leben, und wer erinnert sich nicht gerne an durchtanzte Nächte.

Wer in Europa hart arbeitet, darf also auch hart feiern. Und erfahrungsgemäß bedeutet "hart" auch die Verwendung von Drogen. Das EU-Programm Safer Nightlife ist der pragmatische Versuch, das Beste aus einer Realität zu machen.

Barcelona, Paris, Berlin, Amsterdam: Das sind die großen Partystädte Europas, und dort wurden vollkommen vorurteilsfrei Konzepte für wilde Nachtschwärmer entwickelt. Das zentrale Anliegen: Drogenkonsum zu einer bewussten Entscheidung zu machen und die Risiken zu kennen. "Dance-Culture" und "Drogen-Awareness" sind keine sich ausschließenden Größen.

"Wie mache ich einen Nachtclub?"

Ausgehen, Drogen nehmen, tanzen, jemanden kennenlernen und Sex haben: Auch das ist ein klassisches Ausgehszenario. An die durch Sexualität übertragenen Krankheiten zu denken wird erfahrungsgemäß gerne vergessen. Das Projekt "Club Health – Healthy and Safer Nightlife of Youth" will aber gerade dafür sensibilisieren.

Dabei geht es vor allem darum, sichere Rahmenbedingungen für Bars und Nachtclubs zu schaffen, also um die Einhaltung des Mindestalters zum Beispiel und das Verbot, Betrunkenen Zutritt zu gewähren. Das Positionspapier liest sich wie die Anleitung zu "Wie mache ich einen Nachtclub?". Was empfohlen wird, ist durch entsprechende Studien belegt.

Bad nights or bad bars? Um diese Unterscheidung geht es in "Safer Nightlife". Sie ist vor allem auch für osteuropäische Länder relevant, die aufgrund von illegalen und verborgenen Nachtclubs Probleme mit Drogen und sexuell übertragbaren Krankheiten haben. Durch Transparenz im Nachleben und eine liberale Grundeinstellung will man beweisen, dass auch Party-People eine Zielgruppe sind. Damit das traditionelle "Work hard, play hard" ohne Kollateralschäden abläuft. (Karin Pollack, CURE, 20.9.2018)