Kabul – Bei den Gefechten in der ostafghanischen Stadt Ghazni sind 200 bis 250 Zivilisten verletzt oder getötet worden. Dies gab die UN-Agentur zur Koordinierung humanitärer Hilfe in der Nacht auf Freitag bekannt. Allerdings müssten diese Zahlen noch überprüft werden.

Laut dem Bericht hat das Rote Kreuz die sterblichen Überreste von mehr als 250 Menschen geborgen, Zivilisten wie Kombattanten. Unbegleitete Minderjährige kämen in Krankenhäuser und suchten ihre Familien. Handyempfang, Strom und Wasserversorgung würden langsam wieder hergestellt. Vielerorts seien noch Sprengsätze versteckt.

Der afghanische Präsident Ashraf Ghani besuchte am Freitag die Stadt. Er wolle sich mit Sicherheitskräften treffen und an einer Trauerfeier teilnehmen, hieß es in einem Tweet.

Die radikalislamischen Taliban hatten vergangenen Freitag die strategisch wichtige Stadt im Osten des Lands von verschiedenen Seiten angegriffen. Es war der zweite Angriff auf eine Provinzhauptstadt in Afghanistan im heurigen Jahr. Die Kämpfe sind seit Dienstag großteils abgeflaut. Die Taliban beherrschen laut Militärangaben knapp 14 Prozent des Landes, 30 Prozent seien umkämpft. (red, APA, 17.8.2018)