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Das Wrackteil wurde in 88 Metern Tiefe entdeckt.
Foto: AP / Project Recover

Washington – Fernab der Hauptschauplätze des Zweiten Weltkriegs spielte sich auf der im Nordpazifik gelegenen Inselkette der Aleuten ein weitgehend in Vergessenheit geratenes Kapitel des Krieges ab: 1942 besetzten japanische Truppen die beiden kleinen Inseln Kiska und Attu, bis die USA sie 1943 wieder zurückeroberten.

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In dieser Zeit lief der US-Zerstörer Abner Read, benannt nach einem Navy-Offizier aus dem Amerikanischen Bürgerkrieg, auf eine japanische Mine auf. Obwohl dem Schiff durch die Explosion das Heck abgerissen wurde, gelang es den überlebenden Besatzungsmitgliedern, die Abner Read vor dem Sinken zu bewahren. Sie wurde in einen Marinestützpunkt zurückgeschleppt, repariert und schließlich 1944 in der Schlacht um den philippinischen Golf von Leyte durch einen Kamikaze-Angriff zerstört.

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Archivbild der Abner Read vor ihrer Zerstörung.
Foto: U.S. Navy/National Archives via AP

Im Zuge des "Project Recover", in dem wissenschaftliche Institutionen mit Privatunternehmen zusammenarbeiten, um gesunkene US-Schiffe wiederzufinden, wurde das Heck der Abner Read nun ausfindig gemacht. Sonar-Untersuchungen eines Forschungsschiffs stießen auf ein mögliches Zielobjekt im Beringmeer, ein ferngesteuertes Tauchfahrzeug lieferte schließlich die Bestätigung, dass es sich um den 1943 versunkenen Teil der Abner Read handelt.

71 Matrosen kamen damals ums Leben. An eine Bergung des in 88 Metern Tiefe liegenden Wrackteils wird jedoch nicht gedacht: Die US-Navy betrachtet Stellen, an denen gesunkene Wracks liegen, als angemessene letzte Ruhestätten ihrer Soldaten und bemüht sich, diese als Orte des Gedenkens zu schützen. (red, 17. 8. 2018)

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Für die Opfer des Untergangs wurde eine Trauerzeremonie abgehalten.
Foto: Project Recover via AP