Zahlreiche Videos über plastische Chirurgie auf Youtube beinhalten fälschliche Informationen.

Foto: Christian Fischer

Auf Youtube sollen besonders oft fälschliche oder unvollständige Informationen über plastische Chirurgie verbreitet werden. Das ist das Ergebnis einer Studie der Rutgers University aus New Jersey. Der Großteil der Videos zum Thema seien Marketinginhalte von nicht-qualifizierten medizinischen Fachkräften, so der Vorwurf. Dem Studeinautor Boris Paskhover zufolge würden oft ein falsches Verständnis vermitteln und nicht auf Risiken oder Alternativen eingehen.

240 Videos mit 160 Millionen Views

Für die Studie bewertete er gemeinsam mit einer Gruppe Studenten die 240 meistgesehenen Videos, die gemeinsam über 160 Millionen Klicks generiert haben. Keywords waren unter anderem etwa "Augenlider-OP", "Blepharoplastik" und "Nasen-OP".

Die Forscher analysierten die Videos selbst, prüften aber auch die Qualifikationen der Kanäle, die diese hochluden. Dabei kam man zum Ergebnis, dass in dem Großteil der Videos keine Fachkräfte vortrugen, die für die jeweiligen Prozeduren qualifiziert sind. Bei 94 Videos kam keine einzige Fachkraft vor.

Werbevideos statt qualifizierte Informationen

Die Autoren merken an, dass selbst bei Videos, bei denen qualifizierte Personen zu Wort kommen, die Möglichkeit bestünde, dass es sich bloß um Werbevideos handelt – selbst wenn diese professionell wirken. Aus diesem Grund sollen Nutzer sich vor Augen halten, dass möglicherweise keine objektiven Informationen transportiert werden. "Youtube ist für Marketing da. Der Großteil der Personen, die diese Videos hochladen, versuchen, Ihnen etwas zu verkaufen", so das Fazit von Paskhover. (red, 17.8.2018)