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CIA-Chef John Brennan wurde von Donald Trump der Zugang zu geheimen Informationen gesperrt.

Foto: REUTERS/Leah Millis

Einmal mehr sind es Einzelfälle, die für sich durchaus erklärbar sind. Donald Trump hat also dem früheren CIA-Chef John Brennan, der keine offizielle Funktion mehr bekleidet, den Zugang zu geheimen Informationen gesperrt. Na gut, will man sagen, er wird sie auch nicht mehr brauchen. Ist der Fall also wirklich die Aufregung wert? Und die Bombendrohung gegen den "Boston Globe", kurz nachdem dieser mit 350 anderen Medien Protest gegen Verunglimpfung und Bedrohung von Journalisten initiiert hatte – hat sie sich nicht als Fehlalarm, fast schon als Scherzanruf herausgestellt, als die Polizei sie überprüfte?

Man kann in beiden Fällen schwer widersprechen, wenn man sie als einzelne Meldungen wahrnimmt. Sie sind aber kleine Schritte einer großen Strategie: Trump hat Brennan nicht wegen Überalterung seiner Privilegien enthoben, sondern mit einer Tradition gebrochen, die helfen soll, Wissen zu bewahren. Es trifft auch nicht zufällig Brennan. Er wurde ausgesucht, weil er den Präsidenten kritisiert hatte. Wenn Trump nun Listen mit weiteren Kandidaten anlegen lässt, versucht er eindeutig, Kritik zu ersticken.

Ähnlich ist es mit den ständigen Angriffen des Präsidenten auf die Presse, seinen Beflegelungen von Journalisten auf Twitter und denen durch seine Anhänger bei Kundgebungen. Sie sind in ihrer Gesamtheit als Versuche der Einschüchterung zu erkennen und legen einen Schluss nahe: Ein Präsident, der nichts zu verbergen hat, hätte das alles kaum nötig. (Manuel Escher, 17.8.2018)