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Google plant angeblich, eine zensierte Version seiner Suchmaschine in China zu veröffentlichen.

Foto: Reuters/WIEGMANN

Es ist ein Projekt, welches vor allem medial für Aufsehen sorgte: Google soll wieder in den chinesischen Markt einsteigen wollen. Unter dem Projekt "Dragonfly" plane das Unternehmen eine Suchmaschine, die sich Chinas staatlicher Zensur unterwirft. 2010 hatte sich Google aus China zurückgezogen, damals, weil man sich ebendieser Vorgaben nicht beugen wollte.

Leaks in Echtzeit

Unter Mitarbeitern führte das zu Protest und daraufhin zu einem internen Treffen, bei dem Googles CEO Sundar Pichai und Mitgründer Sergey Brin mit den Angestellten sprachen. Doch für Zorn sorgte bald ein gänzlich anderes Thema: Während des Meetings twitterte ein Journalist der "New York Times" fast in Echtzeit jegliche Inhalte, die besprochen wurden.

Verbale Entgleisung

In dem Unternehmen gilt eine lange Tradition von Stillschweigen, wenn es um interne Informationen geht – dafür sollen Themen untereinander aber auch offener besprochen werden als bei anderen Firmen. Jedoch gilt die Annahme, dass das nicht möglich ist, wenn manche Personen sich nicht an die Regeln halten und Inhalte nach außen dringen lassen. Ein Mitarbeiter stellte sich laut Business Insider sogar vor ein Mikrofon und schimpfte den unbekannten Leaker mit den Worten "fick dich". Daraufhin hätten zahlreiche Personen geklatscht.

In die Opferrolle geflüchtet

Die Leaks sollen letztlich einen negativen Effekt gehabt haben: Pichai und Brin hätten so eine Ausrede gehabt, um keine weiteren Details bei dem Treffen zu besprechen. Sie hätten sogar, so Business Insider unter Berufung auf zwei informierte Personen, eine Möglichkeit erhalten, sich selbst als Opfer eines Vertrauensbruchs darzustellen und so die Sympathie der Mitarbeiter auf sich zu ziehen. (red, 18.8.2018)