Ghazni/Kabul – In der ostafghanischen Provinzhauptstadt Ghazni sind am Sonntag erste Hilfslieferungen eingetroffen. Nach Angaben des afghanischen Roten Halbmonds sollten 800 Familien Reis, Speiseöl, Bohnen und Tee bekommen. Weitere 1.200 Familien sollten demnach am Montag versorgt werden.

In Ghazni waren zuvor bei tagelangen heftigen Gefechten zwischen Regierungssoldaten und Taliban-Kämpfern nach Uno-Schätzungen mindestens 200 Zivilisten getötet worden. Gebäude brannten nieder, die Infrastruktur wurde zerstört. Die Einwohner leiden unter Nahrungsmittel- und Wassermangel, die Preise für die Grundversorgung stiegen.

Auch mindestens hundert Sicherheitskräfte wurden nach Regierungsangaben getötet. Die islamistischen Taliban hatten am 9. August einen groß angelegten Angriff auf Ghani in der gleichnamigen Provinz im Südosten des Landes gestartet. In Afghanistan stationierte US-Truppen hatten das afghanische Militär aus der Luft unterstützt. Der Angriff auf Ghazni war die größte militärische Aktion der Taliban seit einer vorübergehenden kurzen Waffenruhe im Juni. (APA, 19.8.2018)