Uli Hoeneß über Özil: "Es ist ein Wunder, dass er jetzt bei Arsenal Kapitän ist."

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Passiv wie ein "Passagier": Mesut Özil.

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Nach nur 67 Minuten war der Arbeitstag für Mesut Özil beendet. Arsenals Teammanager Unai Emery nahm seinen enttäuschenden Spielmacher im Londoner Derby beim FC Chelsea in der heißen Schlussphase vom Feld. Der nächste Tiefschlag für den Ex-DFB-Teamspieler, auf den schon nach der Auftaktpleite gegen Meister Manchester City (0:2) heftige Kritik eingeprasselt war.

Doch auch ohne Özil lief es nicht besser. Eine knappe Viertelstunde nach dessen Auswechslung folgte der Genickschlag zum 2:3 (2:2) im wilden "Stamford Bridge Thriller" ("Daily Mail") durch Marcos Alonso (81.). Bei Arsenal schrillen die ersten Alarmglocken.

Emery, der nach Arsene Wengers 22-jähriger Ära den Umbruch moderieren muss, mühte sich um Schadensbegrenzung. Auch mit Blick auf Özil, auf den er vor der Partie den Druck erhöht hatte. "Ich will ihn pushen, damit er jedes Spiel wettbewerbsfähig ist. Ich bin zufrieden mit ihm, weil er gearbeitet hat", sagte der Spanier über seine "taktische Maßnahme".

"Passagier" Özil

Die englische Presse stellte Özil erneut an den Pranger. Passiv wie ein "Passagier", sei der 29-Jährige "schon wieder" gewesen, schrieb die "Daily Mail". Auch die "Times" vergab bei der Benotung nur vier von zehn Punkten: "Enttäuschend. Der bestbezahlte Fußballer in Arsenals Geschichte treibt als Nummer 10 mit sehr geringer Wirkung umher."

Bayern-Präsident Uli Hoeneß kritisierte Özil im Talk mit Jörg Wontorra bei Sky News HD erneut: "Ich beobachte den Spieler schon lange, und er ist ein gut vermarktetes Produkt, das ihn viel besser darstellt, als er ist. Das ist für mich der einzige große Vorwurf. Wäre Löw häufiger nach London zu Arsenal gefahren und hätte ihn sich vor Ort mal angeschaut, hätte er ihn wahrscheinlich aus sportlichen Gründen nicht mitgenommen, und dann hätten wir uns das ganze Theater erspart. Es ist ein Wunder, dass er jetzt bei Arsenal Kapitän ist." (sid, red, 19.8.2018)