Mit einem Geldregen in Aussicht lässt es sich leicht auf die Schulter klopfen.

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Belgrad/Salzburg – Red Bull Salzburg sehnt den ersten Einzug in die Gruppenphase der Champions League herbei. Aber selbst wenn die Playoff-Partien gegen Roter Stern Belgrad (Hinspiel Dienstag, 21 Uhr, live Dazn und im STANDARD-Liveticker) schiefgehen sollten, könnte man in puncto Finanzen der Zukunft entspannt entgegenblicken.

"Es war für uns von Haus aus klar, dass das für uns die wichtigste Saison in der Ära Red Bull ist", sagt Geschäftsführer Stefan Reiter. "Entweder jetzt oder eben durch den Meistertitel 2018/19." Denn der Meister der laufenden Saison hat ein Fixticket für die Champions-League-Gruppenphase 2019/20.

Geldregen selbst bei CL-Playoff-Aus

Selbst wenn der Königsklassen-Fluch anhält, erhält man für die Playoff-Teilnahme fünf Millionen Euro. Man würde in die Gruppenphase der Europa League übersiedeln und dort immerhin ein Antrittsgeld von 2,92 Millionen kassieren. Das ist auch jener Fall, mit dem Salzburg eigenen Angaben zufolge budgetiert hat. Gelingt doch der Sprung in die CL-Gruppenphase, gibt es gleich einmal 15,25 Millionen als Startgeld. Für jeden Sieg in den sechs Partien macht die Uefa 2,7 Millionen locker, für ein Remis 900.000 Euro. Im Vergleich dazu gibt es in der Europa League 570.000 beziehungsweise 190.000 Euro. Dazu gesellen sich variable Gelder aus dem Marktpool, der gesamt mit 292 Millionen dotiert ist.

Schließlich kommt noch die Klubkoeffizientenrangliste der Uefa ins Spiel: Das in dieser "Hitparade" am besten platzierte Team der 32 Gruppenteilnehmer erhält 35,46 Millionen, das schlechteste 1,108 Millionen. Pro Rang kommt ein zusätzlicher Anteil von 1,108 Millionen hinzu. Mit den Einnahmen aus den drei Gruppenheimspielen winken also mehr als 20 Millionen Euro.

CL-Millionen wären willkommenes Polster für die Bullen

Sportdirektor Christoph Freund versuchte angesichts zehn gescheiterter Anläufe auf die CL den Druck herauszunehmen. "Wir haben zuletzt eine unglaubliche Saison in der Europa League gespielt, das ist nur ganz schwer zu toppen, auch in der Champions League", meinte Freund. Der Klub stieß dabei bis ins EL-Halbfinale vor und nahm allein aus Uefa-Prämien fast zehn Millionen Euro ein. Ein neuerliches Scheitern würde "die Transferpolitik nicht beeinflussen", sagt Freund. "Man kann im Fußball nichts zu hundert Prozent ausschließen. Aber das ist nicht unser Plan. Unser Plan ist, mit diesem Kader in eine Gruppenphase einzuziehen und auch zu bestreiten."

Den CL-Millionenregen würde Freund nicht ablehnen. Aber: "Es ändert sich grundsätzlich nichts an unserer Ausrichtung und dem Weg der vergangenen Jahre." Der Vorteil sei freilich, dass man sich "einen gewissen Polster schaffen könnte". So seit etwa "der Druck, Transfers zu einem gewissen Zeitpunkt umsetzen zu müssen", nicht mehr so groß. "Man kann dann etwa so wie heuer die Mannschaft zusammenhalten. Das wäre vor drei, vier Jahren so sicher noch nicht möglich gewesen." Dass der Verein Außenverteidiger Stefan Lainer und die Mittelfeldakteure Diadie Samassekou und Amadou Haidara im Sommer nicht ziehen und satte Transfererlöse liegenließ, soll sich jetzt quasi doppelt auszahlen. (APA, 21.8.2018)