Klaus Brinkbäumer wird als Chefredakteur des "Spiegel" abgelöst.

Foto: Imago

Hamburg – Wieder einmal erfolgt an der Spitze des Hamburger Magazins "Spiegel" ein abrupter Wechsel. Nach nur dreieinhalb Jahren wird Klaus Brinkbäumer als Chefredakteur des Nachrichtenmagazins abgelöst.

Ihm folgt Steffen Klusmann nach, bisher Chefredakteur des ebenfalls zur Spiegel-Gruppe gehörenden "Manager Magazins". "Am Ende hatten wir unterschiedliche Auffassungen davon, wie die 'Spiegel'-Redaktionen zusammenzuführen sind", hieß es am Mittwoch aus dem Verlag. Die Verantwortung für die Zusammenführung der Print- und Online-Redaktionen übernimmt nun ein Dreierteam.

Trio an der Spitze

Zum Team des neuen Chefredakteurs werden zwei Stellvertreter gehören: die bisherige "Spiegel Online"-Chefredakteurin Barbara Hans und Ullrich Fichtner. Dieser war bisher als Reporter für den "Spiegel" in Paris im Einsatz.

Schleudersitz

Brinkbäumer, der den "Spiegel" seit 2015 leitete, soll Berichten aus der Redaktion zufolge seine Absetzung mit den Worten kommentiert haben: "Diese Entscheidung kann ich nicht nachvollziehen." Welche Funktion er künftig übernimmt und ob er beim "Spiegel" bleibt, ist noch unklar.

Vor Brinkbäumer war Wolfgang Büchner am Ruder, er konnte sich nur 15 Monate an der Spitze halten. Vor ihm wiederum gab es eine Doppelspitze mit Mathias Müller von Blumencron, nun neuer Chefredakteur des "Tagesspiegel", und Georg Mascolo. Davor stand Stefan Aust von 1994 bis 2008 an der Spitze des Nachrichtenmagazins.

Sinkende Auflage

In den vergangenen drei Jahren verlor der "Spiegel" über 118.000 verkaufte Exemplare pro Ausgabe. Die verkaufte Auflage sank von 823.000 in zweiten Quartal 2015 auf rund 705.000 Exemplare im zweiten Quartal 2018. (red, 22.8.2018)