Linz – Keine Sorge, niemand müsse im Zug einen Beißkorb tragen – es sei denn, er wäre ein Hund, heißt es in den aktuell in Zügen der ÖBB aushängenden Benimmregeln. Nun: Hund war es offensichtlich keiner, was ein Fahrgast da am Wochenende in den Regionalzug Rex 3415, der von Stainach-Irdning in der Steiermark nach Attnang-Puchheim in Oberösterreich verkehrt, mitgenommen hat.

Sondern ein Pferd. Ohne Beißkorb.

Gesichtet wurde das Duo in der Station Bad Mitterndorf. sagte ÖBB-Sprecherin Juliane Pamme. Andere Fahrgäste fotografierten Mensch und Tier und stellten die Bilder auf Twitter.

Die Fotos wurden unter anderem von der Bahn selbst retweetet. "Nachahmung wird nicht emFOHLEN", rieten die ÖBB in einem Tweet. Die Bahnverwaltung erfuhr erst durch die online gestellten Bilder von der tierischen Fahrt.

Diese hat allerdings gar nicht so stattgefunden, wie ursprünglich behauptet. In einen Zug durfte der Pferdehalter mit seinem Ross "Frieda" gar nicht einsteigen, weil der Zugführer ihm den Eingang versperrte. In den nächsten Zug kam er zwar hinein, der Lokführer weigerte sich aber, abzufahren. Also mussten Pferd und Besitzer wieder aussteigen – und bekamen den Tipp, aufzusitzen und zu reiten.

FAMILY-KULTUR-ON-TOUR

Dahinter steckt offensichtlich eine Werbeaktion zu einer Video-Serie von Family-Kultur-on-Tour. Am Schluss sieht man ein Kind auf dem Haflinger in Richtung Seebacherhof reiten.

"Wir hoffen, dass dies eine einmalige Sache bleibt und keine Nachahmungstäter findet", sagte Pamme. Die Bahn sei nämlich für die Sicherheit aller Fahrgäste verantwortlich, und Pferde könnten gefährlich werden, etwa bei plötzlichen Bremsmanövern. Laut den Bestimmungen der ÖBB können kleine und ungefährliche Tiere in den Zügen in geschlossenen und sicheren Behältnissen unentgeltlich mitgenommen werden. Für Hunde sind Maulkorb, Leine und Ticket erforderlich. In den Behindertenpass eingetragene Assistenzhunde fahren kostenlos im Zug mit. (cs, APA, 22.8.2018)