Duschanbe – In der autoritär geführten Ex-Sowjetrepublik Tadschikistan ist der unabhängige Journalist Chairullo Mirsaidow nach internationalen Protesten aus dem Gefängnis entlassen worden. Ein Berufungsgericht in der Stadt Chudschand milderte am Mittwoch eine zwölfjährige Haftstrafe zu einer Geldstrafe und Sozialarbeit ab. Das berichteten örtliche Medien.

Mirsaidow war im Juli wegen angeblicher Unterschlagung verurteilt worden. Die Botschaften Deutschlands, Frankreichs und anderer westlicher Länder hatten das Urteil öffentlich kritisiert als schädlich für die Presse- und Meinungsfreiheit in Tadschikistan.

Menschenrechtler nannten den Fall politisch motiviert: Mirsaidow habe Fälle von Korruption öffentlich gemacht. Der Journalist arbeitete für verschiedene Medien, früher auch für die Deutsche Welle. In dem armen Gebirgsstaat Tadschikistan an der Grenze zu Afghanistan regiert Präsident Emomali Rachmon seit 1994 mit autoritären Methoden. (APA, 22.8.2018)